Zahl der Toten nach Erdbeben in Haiti steigt auf fast 1300

APA/AFP/REGINALD LOUISSAINT JR
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Noch immer leidet Haiti unter den Spätfolgen des Erdbebens von vor elf Jahren. Bei dem Erdbeben am Samstag stürzten Hunderte Gebäude ein, die Zahl der Opfer beläuft sich auf knapp 1300.

Die Zahl der Toten nach dem Erdbeben im Karibikstaat Haiti ist nach offiziellen Angaben auf 1297 gestiegen. Zudem seien mindestens 5700 Menschen verletzt worden, teilte die Zivilschutzbehörde am Sonntag mit. Mehrere Krankenhäuser seien bei dem Beben schwer beschädigt worden. "Diejenigen, die noch funktionsfähig sind, werden von Patienten überrannt, so dass das Personal buchstäblich überfordert ist," erklärte ein Sprecher der Behörde.

Bei dem Beben am Samstagmorgen (Ortszeit) wurden Hunderte Gebäude zerstört, darunter Wohnhäuser, Kirchen und Schulen. Zunächst hatten die Behörden von rund 300 Toten gesprochen, später von rund 700. Nachbeben und Erdrutsche behindern die Rettungsarbeiten. Zudem bedroht ein tropischer Sturm mit heftigem Regen die Insel. Ministerpräsident Ariel Henry hat einen einmonatigen Notstand ausgerufen. US-Präsident Joe Biden kündigte rasche Hilfen für das Land an. Ein 65-köpfiges Rettungsteam mit Spezialausrüstung sowie Hilfsgüter seien auf dem Weg, sagte die Leiterin der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID). Umliegende Länder, darunter Mexiko und die Dominikanische Republik, begannen mit Hilfslieferungen dringend benötigter Lebensmittel und Medikamente.

Das Zentrum des Bebens der Stärke 7,2 lag nahe der Ortschaft Petit Trou de Nippes, etwa 150 Kilometer westlich der Hauptstadt Port-au-Prince, in einer Tiefe von zehn Kilometern, wie die US-Bebenwarte USGS mitteilte. Es war bis Kuba und Jamaika zu spüren. Das Hauptbeben ereignete sich am Samstagmorgen gegen 08.30 Uhr, es folgten mehrere Nachbeben. Eine anfängliche Tsunami-Warnung wurde später aufgehoben.

Vor elf Jahren waren bei einem Beben der Stärke sieben auf Haiti mutmaßlich Hunderttausende Menschen getötet worden. Das verarmte Land leidet bis heute unter den Folgen.

(APA/DPA)

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