Was bedeutet der Parteiaustritt Birgit Hebeins, der früheren Wiener Parteichefin, für die Grünen? Fürs Erste nichts. Aber das muss nicht so bleiben.
Sie war fast schon auf dem Weg zum Realo. Als Kandidatin des Fundi-Flügels der Grünen zur Wiener Parteichefin gewählt, ging Birgit Hebein diese Aufgabe überraschend pragmatisch an und machte auch als Mitverhandlerin der türkis-grünen Koalition gute Figur. Selbst auf ÖVP-Seite war man angetan. Die Arbeitertochter aus Kärnten schien geerdeter zu sein als erwartet.
Einen Wahlsieg später sah die Sache anders aus. Birgit Hebein hatte den Grünen bei der Gemeinderatswahl im Herbst den größten Erfolg ihrer Geschichte beschert. Allerdings war sie davor immer wieder beim sozialdemokratischen Koalitionspartner angeeckt. Und zusehends auch innerparteilich, in der zwischenmenschlich nicht ganz so einfachen Wiener grünen Landespartei. Als die Grünen dann wegen Hebeins Renitenz aus der Landesregierung flogen, entzog ihr die Partei das Vertrauen. Bei der Wahl zur Klubchefin fiel sie durch. Wenig später gab sie als Parteichefin auf.