Immunisierung

Studenten direkt am Campus impfen?

Es stellt sich die Frage ob die Corona-Impfangebot an Unis angenommen werden.
Es stellt sich die Frage ob die Corona-Impfangebot an Unis angenommen werden.(c) imago images/NurPhoto (Ying Tang via www.imago-images.de)
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Die Debatte um eine 1-G- oder 2-G-Regel erreichte die Hochschulen. Der neue burgenländische Superintendent will indes niemanden aus der Kirche weisen.

Wien. „Wenn Impfungen am Badesteg oder im Stephansdom möglich sind, dann muss das auch direkt vor Ort an den Hochschulen reibungslos funktionieren“, meint Neos-Wissenschaftssprecherin Martina Künsberg Sarre. Mit dieser Maßnahme will sie die Impfbereitschaft von jungen Menschen erhöhen, wie sie am Sonntag erklärte.

Sollte das Corona-Impfangebot an Unis nicht angenommen werden, „müsste man dort über eine 2-G-Regelung reden“, betonte die Oppositionspolitikerin. Es hätten dann also nur noch geimpfte und genesene Personen Zutritt zu den Hochschulen.

Bereits zuvor hatten mehrere Rektoren erklärt, sogar über eine 1-G-Regelung (nur Geimpfte) an Hochschulen nachzudenken. Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) betonte dazu, dass eine 1-G-Regelung an den Hochschulen möglich sei. Die gesetzlichen Vorgaben bzw. das Hausrecht würden dies nämlich der jeweiligen Universität erlauben. Er selbst halte aber viel von einer „systematischen 3-G-Regelung“ (also getestet, geimpft oder genesen).

Keine 3-G-Regel gilt momentan für Gotteshäuser. Man kommt mit Bestimmungen wie einem Mindestabstand oder keinem Singen ohne FFP2-Maske aus.

„Angst vor Impfung nehmen“

Der Gedanke an eine 1-G-Regelung hinterlässt bei Robert Jonischkeit, der die burgenländische Superintendentur der Evangelischen Kirche A.B. im September übernimmt, Unbehagen. „Jemanden, der zum Gottesdienst kommen will, an der Kirchentür zurückzuweisen, das widerstrebt mir“, erklärte Jonischkeit. „Die Kirche möchte offen und einladend sein“, meinte der neue Superintendent. Sollte es die Infektionslage erfordern und sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern, werde man aber auch eine 1-G-Regel befolgen.

Eine generelle Impfpflicht für die Bevölkerung lehnt Jonischkeit ab, so sie sich vermeiden lässt: „Mit Überzeugung ist viel zu machen“, sagte er. Man solle besser Menschen die Angst vor der Impfung nehmen.

SPÖ: Mehr Geld für Pfleger

Rund um Corona ist auch eine bessere Bezahlung von Pflegern verstärkt Thema geworden. In diesem Zusammenhang forderte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Sonntag eine deutlich bessere finanzielle Absicherung der Ausbildung. Konkret plädierte sie für ein Gehalt von 1700 Euro brutto, das der Bund ähnlich wie bei Polizeischülern auszahlen soll. Für Arbeitslose, die Pfleger werden wollen, soll es einen 500-Euro-Bonus zum Arbeitslosengeld geben.

Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hatte die Bezahlung während der Pflegeausbildung zuletzt als wesentlichen Punkt der für den Herbst geplanten Reform genannt. Mücksteins Schätzungen zufolge fehlen bis 2030 rund 80.000 zusätzliche Pflegekräfte, Rendi-Wagner spricht von 100.000 nötigen Arbeitskräften binnen zehn Jahren.

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