Demonstrationen

Bolsonaro-Anhänger blockieren Straßen in ganz Brasilien

Viele Hauptverkehrstraßen wurden von Bolsonaro-Anhängern blockiert
Viele Hauptverkehrstraßen wurden von Bolsonaro-Anhängern blockiertREUTERS
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Auf Plakaten, die sie an ihren Lastwagen befestigt hatten, forderten Demonstranten eine "Militärintervention mit Bolsonaro an der Macht" und "Gefängnis für die korrupten Richter des Obersten Gerichtshofs".

In der aufgeheizten politischen Stimmung in Brasilien haben Anhänger von Präsident Jair Bolsonaro mit Lastwagen zahlreiche Straßen des Landes blockiert. Auf Plakaten, die sie am Donnerstag in der Hauptstadt Brasília an ihren Lastwagen befestigt hatten, forderten manche Demonstranten eine "Militärintervention mit Bolsonaro an der Macht" und "Gefängnis für die korrupten Richter des Obersten Gerichtshofs".

Der rechtsextreme Präsident hatte seine Anhänger am Mittwoch vor negativen Auswirkungen der Blockaden auf die Wirtschaft und "für alle, vor allem für die Ärmsten" gewarnt. Der Oberste Gerichtshof hatte mehrere Ermittlungsverfahren gegen Bolsonaro und dessen Umfeld eingeleitet. Dabei geht es vor allem um die systematische Verbreitung von Falschinformationen. Bolsonaro reagierte darauf mit offenen Angriffen auf die zuständigen Richter. In Brasilien wird nächstes Jahr ein neuer Präsident gewählt und die Umfragen für Bolsonaro sind derzeit verheerend.

„Das sorgt für Versorgungsengpässe und schadet allen“

Von den Lkw-Blockaden waren am Donnerstagmorgen mehr als die Hälfte der Bundesstaaten betroffen, darunter Rio de Janeiro, Pará, Bahía und Santa Catarina. "Das verursacht Versorgungsengpässe, Inflation und schadet allen", sagte Bolsonaro. Die Kundgebungen der Lkw-Fahrer hatten am Dienstag begonnen, dem Nationalfeiertag. Zehntausende Unterstützer versammelten sich an diesem Tag zu Massenkundgebungen.

Umfragen zufolge droht Bolsonaro bei der Wahl im nächsten Jahr eine deutliche Niederlage gegen den linksgerichteten Ex-Regierungschef Luiz Inácio Lula da Silva. Sorge bereitet vielen, dass zahlreiche Unterstützer des rechtsradikalen Staatschefs - angeheizt von dessen Rhetorik - mittlerweile "militärische Interventionen" und "institutionelle Säuberung" fordern. Polizei und Militär gelten als Unterstützer des Präsidenten.

(APA)

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