Klimaschutz

Bis zu 25.000 Euro Förderung für Energiegemeinschaften

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Das Umweltministerium steckt vier Millionen Euro in den Ausbau von Energiegemeinschaften. Koordinationsstellen in den Bundesländern bieten Beratung und Information.

Seit Inkrafttreten des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) Anfang Juli ist es in Österreich möglich, sogenannte Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEG) zu gründen. Dabei schließen sich mindestens zwei Partner zusammen, die eigens erzeugte Energie verbrauchen, speichern und verkaufen dürfen. Das Umweltministerium will nun vier Millionen Euro in den Aufbau solcher Gemeinschaften stecken.

"Erstmals wird es durch das EAG in Österreich möglich, dass Menschen gemeinsam Strom produzieren, speichern und nutzen. Damit sind wir innerhalb Europas absolute Vorreiter," so Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien. In einem dreistufigen Fahrplan sollen im "Förderprogramm Energiegemeinschaften" konkrete Projekte zum Aufbau einer Energiegemeinschaft mit bis zu 25.000 Euro pro Vorhaben unterstützt werden.

Gewessler: "Europaweite Pioniere"

"Europaweit sind wir hier Pioniere, es gibt wenig Erfahrung, auf die wir zurückgreifen können. Wir sind damit auf Neuland unterwegs", so Gewessler. Dementsprechend wolle man in den ersten Monaten gezielt Vorbildprojekte unterstützen, um Erfahrungen zu sammeln. "Ich bin sicher, von den Erfahrungen der Pioniergemeinschaften können wir alle profitieren". Die Auswahl der Projekte erfolge durch eine Fachjury, Einreichungen seien ab sofort möglich.

Daneben hat das Umweltministerium die "Österreichische Koordinierungsstelle für Energiegemeinschaften", angesiedelt beim Klima- und Energiefonds, ins Leben gerufen. Diese solle künftig Interessierte mit Informationen zur Förderung von Energiegemeinschaften unterstützen. In Kooperation mit der Koordinierungsstelle stehen eigene Beratungsstellen in den einzelnen Bundesländern zu Verfügung.

Elektrizitätsabgabe entfällt für EEG-Mitglieder

Durch Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaften soll laut Umweltministerium und Klima- und Energiefonds klimaschonendes Verhalten preislich attraktiviert werden. So könne überschüssige Energie, beispielsweise über eine Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach, innerhalb der EEG geteilt und gehandelt werden, wodurch ein Teil der Netzentgelte eingespart werden könne. Zudem entfalle für Mitglieder einer EEG der Erneuerbaren-Förderbeitrag und für Strom aus Photovoltaik die Elektrizitätsabgabe. Außerdem können bis zu 50 Prozent der in der Energiegemeinschaft erzeugten und nicht verbrauchten Energie mittels Marktprämie gefördert werden.

"Die Energiewende ist eine große Aufgabe, aber auch eine große Chance dafür, dass Klimaschutz gelingt", betonte Gewessler. Mit den Energiegemeinschaften habe man nun ein Instrument, um alle in die Energiewende einzubinden. Das bisherige Interesse an Energiegemeinschaften sei laut Umweltministerin "enorm".

Die heimische E-Wirtschaft kritisierte Anfang Juli die Förderung von Energiegemeinschaften. Laut Oesterreichs-Energie-Präsident Michael Strugl würden diese im EAG systematisch bevorzugt und überschüssiger Strom mit Förderungen belohnt werden, was laut ihm zu einer "gewaltigen Marktverzerrung zuungunsten der klassischen Versorger" führe.

(APA)

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