Nach der Steuerreform sollen Unternehmen mehr für klimaschädliches CO2 dafür weniger Abgaben für Löhne an den Staat abliefern. Doch diese Art der Kompensation bringt überraschende Verlierer.
Wien. Die Verhandlungen zwischen den Koalitionspartnern ÖVP und Grüne über die geplante Öko-Steuerreform sind in der Endphase. Wirklich klar ist bisher aber lediglich, dass der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) teurer wird und Unternehmen und Private dafür an anderer Stelle entschädigt werden sollen. Lange bevor der „Ökosteuer-Bär“ erlegt ist, sprechen Wirtschaftsvertreter schon mit Vorliebe darüber, wie sein Fell am besten verteilt werden könnte.
Ihrem Wunsch, die Körperschaftssteuer wie im Koalitionspakt festgeschrieben zu reduzieren, hat der grüne Vizekanzler Werner Kogler kürzlich eine Abfuhr erteilt. Die Regierung arbeite stattdessen an einer deutlichen Senkung der Lohnnebenkosten. Auch die ÖVP kann niedrigeren Abgaben für Unternehmen etwas abgewinnen und verspricht eine Entlastung der Betriebe. Doch ganz so einfach ist das nicht, zeigt eine bisher unveröffentlichte Studie des IHS. Eine Senkung der Lohnnebenkosten als Kompensation für höhere Ökosteuern könnte manchen Branchen mehr schaden als nützen.