La Palma: Lava aus Vulkan ergießt sich ins Meer

Eine Frau auf La Palma sieht zu, wie sich die Lava ins Meer ergießt.
Eine Frau auf La Palma sieht zu, wie sich die Lava ins Meer ergießt.(c) Reuters
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"Die Lava hat das Meer erreicht", twittert das Spanische Institut für Meereskunde. Befürchtet wird, dass sich bei dem Kontakt der Lava mit dem salzigen Meerwasser giftige Gase bilden könnten.

Die um die 1000 Grad heiße Lava aus dem vor gut einer Woche auf der spanischen Kanareninsel La Palma ausgebrochenen Vulkan hat sich in der Nacht auf Mittwoch in das Meer ergossen. "Die Lava hat das Meer erreicht", twitterte das Spanische Institut für Meereskunde und veröffentlichte beeindruckende, von einem seiner Schiffe aufgenommene Fotos. Demnach ergießt sich die orangen glühende Masse wasserfallartig über Klippen in den schwarzen Atlantik, Rauch und Dampf steigen auf.

Befürchtet wurde, dass sich bei dem Kontakt der Lava mit dem salzigen Meerwasser giftige, mit Salzsäure versetzte Gase bilden könnten. Deswegen war bereits zuvor eine Ausgangssperre für vier Ortsteile mit insgesamt etwa 300 Bewohnern aufrechterhalten worden.

Insel zu Katastrophengebiet erklärt

Die kanarische Sicherheitsbehörde twitterte: "Wenn Sie draußen sind, suchen Sie sich einen sicheren Ort, um Zuflucht zu suchen." Laut Seenotrettung fließt die Lava seit Mitternacht (MESZ) ins Meer. Es wehe ein Südwind. Das Institut für Meereskunde twitterte weiter, man könne das Vordringen der Lava bis zum Fuß der Klippe sehen. Das zeigt auch ein im Internet veröffentlichtes Video.

Die Vulkaninsel war am Dienstag zum Katastrophengebiet erklärt worden. Bisher wurden fast 600 Gebäude von der glühend heißen Masse zerstört. Die Zahl der Menschen, die ihre Häuser verlassen mussten, ging leicht zurück auf 5600, nachdem einige Bewohner wieder zurückkehren durften. Die Schäden belaufen sich Schätzungen der Regionalregierung zufolge auf mehrere Hundert Millionen Euro.

Der Vulkan in dem Höhenzug Cumbre Vieja im Süden der Insel vor der Westküste Afrikas war am 19. September erstmals seit 50 Jahren wieder ausgebrochen. Wie lange er aktiv bleiben würde, konnten auch Vulkanologen nicht sagen. Es könne Wochen oder auch Monate dauern.

(APA/dpa)

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