Das kleine Häuschen war tagelang von den Lavamassen verschont geblieben. Doch nun dürfte es zerstört worden sein.
Das sogenannte Wunderhaus auf der Vulkaninsel La Palma ist nun doch ein Raub der Lava geworden. Das kleine Häuschen war berühmt geworden, weil es inmitten einer glühend heißen Lavawüste zunächst unbeschadet geblieben war, während Hunderte andere Bauten rundherum zerstört worden waren. Wie auf Bildern und Videos zu sehen war, floss der Lavastrom tagelang um das kleine Gebäude in der Ortschaft El Paraíso (deutsch: Das Paradies) herum. Dann aber war es plötzlich verschwunden.
La Palma: Wenn 1000 Grad heiße Lava auf den Atlantik trifft
Das im kanarischen Stil erbaute Einfamilienhaus gehörte Rainer Cocq und seiner Frau Inge Bergedorf, einem Rentnerpaar aus Dänemark, wie die spanische Zeitung "El Mundo" berichtete. Die beiden hätten die Insel seit Ausbruch der Corona-Pandemie nicht mehr besucht. "Alles ist zerstört. Wir haben alles auf unserer geliebten Insel verloren. Es ist sehr traurig. Inge und ich sind sehr erschüttert", zitierte die Zeitung Cocq am Dienstag.
Der Vulkan im Naturpark Cumbre Vieja spuckt seit dem 19. September Asche, Gesteinsbrocken und um die 1000 Grad heiße Lava aus. Auch Bananenplantagen, Straßen und Stromleitungen wurden zerstört. Verletzte gab es bisher nicht. Seit dem frühen Mittwochmorgen ergießt sich die Lava auch ins Meer.
"Die Lava hat das Meer erreicht", twittert das Spanische Institut für Meereskunde. Befürchtet wird, dass sich bei dem Kontakt der Lava mit dem salzigen Meerwasser giftige Gase bilden könnten.
Die Zerstörungen durch Eruptionen in der Gebirgskette Cumbre Vieja halten an. Lava wird bald das Meer erreichen, Asche regnet auf die Insel. Vulkan-Touristen stören zusehends die Arbeit der Hilfskräfte.