Ermittlungen

ÖVP: Teilorganisationen und Landeschefs stellen sich hinter Kurz

Rückendeckung aus der eigenen Partei für Sebastian Kurz.
Rückendeckung aus der eigenen Partei für Sebastian Kurz.(c) APA/AFP/STEFANIE LOOS (STEFANIE LOOS)
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Der Kanzler werde "mit immer neuen, konstruierten Vorwürfen" belastet, kritisiert Seniorenbund-Präsidentin Korosec. Vorarlbergs Landeshauptmann Wallner meint: "Wenn's passiert ist, braucht 's Konsequenzen."

Die ÖVP-Teilorganisationen und die ÖVP-Landesparteiobleute haben sich am Donnerstag hinter Bundesparteichef und Bundeskanzler Sebastian Kurz gestellt.  Dieser werde "mit immer neuen, konstruierten Vorwürfen" belastet, beklagte Ingrid Korosec, die Präsidentin des VP-Seniorenbundes, stellvertretend für die Bünde in einer Mitteilung.

"Sebastian Kurz wurde zweimal von den Österreicherinnen und Österreichern zum Bundeskanzler gewählt und hat seither viel bewegt und erfolgreich regiert. Er genießt das Vertrauen der Bevölkerung und liegt bei der Kanzlerfrage unangefochten an der Spitze", betonte Korosec.

Derzeit werde offenbar das Ziel verfolgt, einen erfolgreichen, durch Wahlen legitimierten Bundeskanzler zu stürzen. "Sebastian Kurz hat unsere volle Unterstützung und genießt unser Vertrauen: wie alle früheren Vorwürfe gegen ihn werden sich auch diese als falsch herausstellen und rasch aufklären lassen. Mit Sebastian Kurz als Bundeskanzler ist garantiert, dass Österreich auch weiterhin Kurs hält, die Menschen entlastet und die dringenden Herausforderungen unserer Zeit bewältigt werden", versicherte Korosec.

Wallner: Vorwürfe "schwerwiegend"

Auch die ÖVP-Landesparteiobleute stellten sich "geschlossen hinter Sebastian Kurz". "Wir sind davon überzeugt, dass alle damit befassten Personen zur raschen Aufklärung beitragen werden. Wir gehen zudem davon aus, dass sich die strafrechtlich relevanten Vorwürfe als falsch herausstellen werden und auch aufklären lassen. Gerade in der jetzigen Situation ist es jedenfalls ganz entscheidend für unser Land, dass wir weiterhin über eine stabile Bundesregierung mit Bundeskanzler Sebastian Kurz an der Spitze verfügen, die für das Wohl dieser Menschen im Land arbeitet", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der neun ÖVP-Landesparteichefs.

Zuvor hatte allerdings Vorarlbergs VP-Landeshauptmann Markus Wallner die Vorwürfe gegen Kurz als "schwerwiegend" befunden. Er stand zwar zu Kurz, erklärte aber auch: "Wenn's passiert ist, braucht 's Konsequenzen." Auf die Frage, welche, meinte er: "Schauen wir." Die Vorwürfe seien "schwerwiegend", er sprach sich aber auch gegen eine Vorverurteilung Kurz' aus. Die Fakten müssten nun auf den Tisch, volle Aufklärung geleistet werden. Man müsse die Ergebnisse der Justizermittlungen abwarten, erst dann sei eine weitere Beurteilung möglich.

"Ich habe keine Veranlassung, ihm zu misstrauen", so Wallner auf einen möglichen Rücktritt Kurz' angesprochen. Er greife die Justiz nicht an, "das ist nicht mein Stil", auch wenn die Sache"unangenehm" und "ärgerlich" sei, erklärte er. "Wir in den Ländern haben damit nichts zu tun", betonte er zudem. Man dürfe den Ermittlungsergebnissen nicht vorgreifen, auch eine Anklage sei noch keine Verurteilung, erinnerte Wallner.

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) stand bereits in Kontakt mit Kurz, wie er berichtete: "Die Volkspartei ist seit Monaten mit Vorwürfen konfrontiert, die eine neue Dimension erreichen. Ich habe aber mit dem Bundeskanzler gesprochen, der mir versicherte, in die behaupteten Vorgänge nicht involviert zu sein und er genießt mein Vertrauen. Auch für einen Bundeskanzler, und sei er von der ÖVP, muss die Unschuldsvermutung gelten."

Es handle sich um eine "schwierige Situation", sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Rande eines Termins auf dem Flughafen Wien in Schwechat. Jetzt sei es "wichtig, dass es zu einer raschen Aufklärung kommt".

(APA)

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