Premiere

Burgtheater: Edgar Allan Poe, schwarz wie die Nacht gespielt

Was lauert dort auf uns? (Von links:) Debbie Korley, Markus Scheumann, Katharina Lorenz, Jan Bülow, Annamária Láng und Michael Maertens
Was lauert dort auf uns? (Von links:) Debbie Korley, Markus Scheumann, Katharina Lorenz, Jan Bülow, Annamária Láng und Michael Maertens(c) Matthias Horn
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Barbara Frey hat in „Der Untergang des Hauses Usher“ fünf Short Storys des Amerikaners einfühlsam, streng und auch melodiös in Szene gesetzt. Diese Koproduktion mit der Ruhrtriennale ist ein Glanzstück der bisherigen Saison.

Wo bettet man die raffinierte Schauer-Romantik der Erzählungen des zügellosen US-Klassikers Edgar Allan Poe (1809 - 1849) ein, wenn sie dramatisch umgesetzt werden sollen? Wie deutet man den fast schon symbolistisch-surreal beladenen Horror an? Am besten in Musik, wie das die Schweizerin Barbara Frey bei ihrer fantastischen Inszenierung von „Der Untergang des Hauses Usher“ tat. Am Sonntag hatte sie am Burgtheater Premiere.

Der Vorhang ist bereits oben, mitten auf der Bühne, im Halbdunkel, sitzen zwei Pianisten, Tommy Hojsa und Josh Sneesby. Martin Zehetgruber hat im Bühnenbild Verfall und Düsternis zelebriert: Kahle Wände, offene Leitungen, es bröckelt der Verputz, die hohen Fenster links und hinten sind mit Brettern vernagelt, Bücherstapel, etliche Holzstühle, Instrumente. In der Mitte ist ein Abgrund, er führt wohl in eine Gruft. Oder in eine Kohlegrube. Ein gewaltiger Eisenhaken an einer Metallschiene zeigt, dass man sich auch in der Werkhalle einer Zeche im Ruhrpott befinden könnte. Die Inszenierung ist eine Koproduktion des Burgtheaters mit der Ruhrtriennale, die Frey seit 2020 künstlerisch leitet. Dort, in Gladbeck, wurde das Stück bereits im August aufgeführt.

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