Nicht nur Oberösterreich könnte schon bald auf die Hilfe anderer (Bundes-)Länder angewiesen sein.
Wien. Am Freitag waren in Österreichs Spitälern 437 Intensivbetten mit Coronafällen belegt. Insgesamt stehen der österreichischen Bevölkerung rund 2500 Intensivbetten zur Verfügung, wobei die Zahl von Personalressourcen abhängt und damit relativ gesehen werden muss. Denn ein Covid-Intensivpatient erfordert 4,5 Vollzeit-Pflegekräfte. Ein „normaler“ Intensivpatient nur drei. Somit „verbraucht“ ein Covidpatient 50 Prozent mehr Personalressourcen als ein „normaler“ Intensivpatient.
Vergleicht man den Anteil der Covidpatienten an der Gesamtzahl aller Intensivpatienten, liegt Oberösterreich derzeit an der Spitze: Nirgendwo sonst in Österreich ist der Anteil von Covidpatienten (27 Prozent) an der Gesamtzahl der Intensivpatienten größer. Zum Vergleich: Im Burgenland sind es zwölf Prozent, in Vorarlberg 15. Die Corona-Kommission gibt als Schwellenwert für ein „sehr hohes Systemrisiko“ 33 Prozent Covid-19-Belegung an. Doch schon ab einem Anteil von zehn Prozent müssen nicht dringende Operationen verschoben werden, was bereits in allen Bundesländern der Fall ist.