Die zuletzt unter Druck geratene Ministerpräsidentin Ardern führt ein Ampel-System ein. Denn die Delta-Variante werde nicht aus dem Land verschwinden.
Neuseeland will von der Null-Corona-Strategie abkehren und zum 3. Dezember einige verschärfte Schutzmaßnahmen zurücknehmen. Stattdessen solle nun ein dreistufiges Ampelsystem eingeführt werden, das Maßnahmen abhängig von den Corona-Zahlen und der Impfquote vorsehe, sagt Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. Die harte Wahrheit sei, dass die besonders ansteckende Delta-Variante bleibe und nicht verschwinden werde.
Aber Neuseeland sei gut gerüstet, dank hoher Impfraten und der neuen Sicherheitsmaßnahmen wie dem Ampelsystem und dem Impfpass. Bis August war der Inselstaat bis zur Ausbreitung der Delta-Variante zum größten Teil coronafrei. In dem Land mit rund fünf Millionen Einwohnern sind 83 Prozent der Impfberechtigten vollständig gegen Corona geimpft.
Proteste Anfang November
Bis zum Ausbruch der Delta-Variante im August in Auckland war das Leben der Neuseeländer monatelang beinahe normal geblieben. Fast 90 Prozent sind zumindest teil-geimpft. Bei Protesten gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus in Neuseeland im November hatten sich etwa 3000 Menschen vor dem Parlament in der Hauptstadt Wellington versammelt. Der Polizei zufolge missachteten viele Teilnehmer die Hygienevorschriften. Festnahmen gab es jedoch keine, der Protest verlief friedlich. "Was wir heute gesehen haben, war nicht repräsentativ für die große Mehrheit der Neuseeländer", sagte Premierministerin Ardern damals. Am vergangenen Wochenende kam es erneut zu Protstmärschen in mehreren Städten - etwa in Christchurch auf der Südinsel.
Der Inselstaat gilt weltweit als Vorbild im Kampf gegen Corona: In dem Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern gab es seit Beginn der Pandemie nur 31 Todesfälle durch Covid-19.
(APA/Reuters/AFP)