Verena Stauffer erzählt Erlebtes und Imaginäres in „Geschlossene Gesellschaft“.
Literatur

„Geschlossene Gesellschaft“ als literarische Form für den Lockdown

Dass Verena Stauffer das Tagebuch als literarische Form entdeckt hat, hängt mit der Pandemie zusammen. Sie schreibt über Existenzängste während des Lockdowns.

Mama, hast du das wirklich gemacht?“, wurde Verena Stauffer von ihrem 20-jährigen Sohn gefragt, nachdem dieser ihr neues Buch „Geschlossene Gesellschaft“ gelesen hatte. Er war über eine Szene gestolpert, in der die Protagonistin sich selbst eine Matratze bastelt, weil die von ihr im Internet bestellte nach langem Warten noch immer nicht geliefert ist. Als Füllmaterial verwendet sie Tierpfoten. Verena Stauffer lacht, wenn sie davon erzählt: „Ich dachte, es sei völlig klar, dass ich das erfunden habe.“


Die Geschichte mit der Matratze geht fantastisch weiter. Eines Tages läutet es an der Tür: „Ein weißer Esel kommt die Spindeltreppe herauf, eine Matratze geschultert, ich nehme sie an, gebe ihm einen Zuckerwürfel und Heu.“ Szenen wie diese, in denen sich die Schilderung von tatsächlich Erlebtem ins Imaginäre verlagert, finden sich viele in dem als Tagebuch angelegten Text, in dem man die Autorin zwischen November 2020 und Februar 2021 während des Lockdowns begleitet.

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