Deutschland

Geht Deutschland wirklich der Impfstoff aus?

Plenum session at the German lower house of parliament Bundestag, in Berlin
Plenum session at the German lower house of parliament Bundestag, in BerlinREUTERS
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SPD-Kanzler Olaf Scholz gibt in seiner ersten Regierungserklärung den Mutmacher im Kampf gegen Corona. Zugleich warnt aber sein Gesundheitsminister vor einer drohenden Impfstoffknappheit - und wird dafür selbst heftig kritisiert.

Um 9.03 Uhr legt Olaf Scholz die Maske ab. Um 9.03 Uhr bricht eine neue Zeitrechnung an. Unter der Reichstagskuppel des Bundestags gibt der Hamburger an diesem Mittwoch seine erste Regierungserklärung ab. Als das letzte Mal ein Sozialdemokrat, Gerhard Schröder, seine erste Kanzlerrede hielt, waren das 20. Jahrhundert noch nicht zu Ende und der Parlamentssitz in Bonn.

Ungewohnt lang, 90 Minuten, dauert Scholz' Regierungserklärung, die über weite Strecken zur Vorlesung des Koalitionsvertrags gerät. Punkt für Punkt liest er die Vorhaben seiner „Fortschrittsregierung“ vom Blatt ab. Beobachter erinnern sich jetzt wieder, warum Scholz einst den Beinamen „Scholzomat“ gehabt hat.
Beim Thema Corona aber schlüpft der Sachlich-Nüchterne in eine andere Rolle, versucht sich als Mutmacher und auch als Versöhner: „Ja, wir werden den Kampf gegen diese Pandemie mit der größten Entschlossenheit führen, und ja, wir werden diesen Kampf gewinnen“, versichert er der verunsicherten Nation. Zugleich geht er auf die Impfskeptiker zu. Die Gesellschaft sei nicht gespalten, meint er. Zuletzt hatte Scholz erklärt, er sei natürlich auch „Kanzler der Ungeimpften“. Der Mann will deeskalieren. Nur kein Öl ins Feuer gießen, lautet die Devise.

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