Immobilienkrise

Evergrande-Rivale Kaisa engagiert externe Berater

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Das Unternehmen hatte eine am 7. Dezember fällige vorrangige Anleihe in Höhe von 400 Millionen US-Dollar (353,05 Millionen Euro) nicht zurückgezahlt. Seit Jahresbeginn haben die Kaisa-Aktien rund 75 Prozent eingebüßt.

Der strauchelnde chinesische Immobilienkonzern Kaisa holt sich für die Rettung aus seiner schwierigen Lage externe Berater an Bord. Das Unternehmen Houlihan Lokey werde die Liquidität bewerten und alle möglichen Lösungen untersuchen, teilte Kaisa am Montag in Shenzhen mit. Zudem werde Sidley Austin als Rechtsberater fungieren. Nach eigenen Angaben hat Kaisa mit Vertretern der Inhaber seiner Anleihen über einen umfassenden Umschuldungsplan gesprochen. Noch sei keine Aufforderung zu einer Beschleunigung der Rückzahlungen eingegangen.

Der Kurs der Kaisa-Aktien sackte am Montag in Hongkong nach fast zwei Wochen Handelsstopp um 14 Prozent ab. Seit Jahresbeginn haben die Papiere rund 75 Prozent eingebüßt.

Das Unternehmen hatte eine am 7. Dezember fällige vorrangige Anleihe in Höhe von 400 Millionen US-Dollar (353,05 Millionen Euro) nicht zurückgezahlt. Zudem blieb es die Zinsen für zwei Dollar-Anleihen zum Ablauf einer Nachfrist schuldig. Die Ratingagentur Fitch hatte Kaisa und den größeren Konkurrenten Evergrande auf "Restricted Default" abgestuft, was so viel wie "eingeschränkter Kreditausfall" bedeutet.

Evergrande hatte seinen Geldgebern ebenfalls fällige Zinsen nicht bezahlt. Am Freitag hatte Fitch zudem die auf Immobilien spezialisierte Investmentgesellschaft Shimao Group aus Hongkong auf Ramsch abgestuft.

Kaisa gehört unter den chinesischen Immobilienentwicklern zu den größten Emittenten von Dollar-Anleihen. In diesem Bereich stehen bei Kaisa mehr als elf Milliarden Dollar aus.

(APA)

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