Jahresrückblick

Als die Welt den Mangel wiederentdeckte

Das erste Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie sorgte für eine erfreuliche Erholung der Wirtschaft. Weltweit und auch in Österreich. Allerdings überstieg plötzlich auch die Nachfrage das Angebot bei vielen Produkten – mit spürbaren Folgen.

Kaum jemand hätte am Anfang des Jahres darauf gewettet, dass die heimische Wirtschaft heuer um über vier Prozent wachsen werde. Gerade erst war Österreich aus dem zweiten in den dritten Lockdown gestolpert. Der Tourismus lag in der Hochphase der Wintersaison darnieder und auch der Handel wurde von den Ausgangsbeschränkungen stark eingeschränkt. In der Industrie wurde zwar – anders als im Jahr zuvor – wieder normal produziert. Dennoch war auch hier die Verunsicherung groß, schließlich hatte das erste Coronajahr der Welt gerade den größten Wirtschafsteinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg beschert.

Positive Signale gab es jedoch bereits zu Anfang des Jahres aus China. Just in dem Land, aus dem das Coronavirus stammt, konnten weite Bereiche der Wirtschaft wieder normal arbeiten. Die Hoffnung stieg also, dass sich diese Entwicklung auch in Europa vollziehen werde. Und wie bereits im Jahr 2020 sorgte das Frühjahr, die warmen Temperaturen und die Verfügbarkeit von Impfungen zu einer Entspannung bei der Gesundheitskrise.

Die Folge war ein Boom, der auch die Ökonomen überraschte. Wie ein Motor, der künstlich gedrosselt worden sei, sprang die Wirtschaft wieder an, heißt es beim heimischen IHS im Rückblick. Alle wollten plötzlich jene Investitionen nachholen, die in den vergangenen eineinhalb Jahren liegen geblieben sind. Die Folge: Viele Produkte waren nicht sofort lieferbar, weil die Lager leergeräumt waren und die Lieferketten immer noch nicht rund liefen.

In der heimischen Industrie wurde der Materialmangel erstmals zum größten Produktionshindernis und verdrängte den Fachkräftemangel vom unrühmlichen ersten Platz. Welche Gründe dazu im Detail führten und welche Auswirkungen das Ganze auf die Inflation hatte wurde im Artikel „Das Ende des Überflusses“ dargestellt, der gleichzeitig auch die Cover-Geschichte in der Herbst-Ausgabe des „Private Banking“-Wirtschaftsmagazins der „Presse“ war.

Was 2021 wichtig war

Zum Jahresrückblick der "Presse"-Redaktion

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