China

Das Aus für Hongkongs freie Presse

REUTERS
  • Drucken

Razzien und Verhaftungen zwingen „Stand News“, das letzte große unabhängige Medium der Sonderzone, zur Schließung. Es werde keine wahren Nachrichten mehr geben, sagen Kritiker.

Es galt als die letzte Bastion von unabhängigem Journalismus in Hongkong: „Stand News“. Als am frühen Mittwochmorgen mehr als 200 Polizisten in die Redaktionsräumlichkeiten des Onlinemagazins eindrangen und die Wohnungen mehrerer Redakteure durchsuchten, läutete das dessen Ende ein. Die Beamten führten nicht nur Chefredakteur Patrick Lam in Handschellen ab, sondern verhafteten unter anderem auch die Ex-Vorstandsmitglieder Margaret Ng, eine ehemalige demokratische Abgeordnete, und Denise Ho, eine Popsängerin.

Nur wenige Stunden nachdem die Polizei Computer, Mobiltelefone und Dokumente in hellblauen Boxen abtransportiert und Vermögenswerte im Wert von knapp sieben Millionen Euro eingefroren hatte, gab „Stand News“ Lams Rücktritt und die Entlassung aller Mitarbeiter bekannt. Nach ihrem siebenjährigen Bestehen stellte die Publikation ihr Erscheinen ein. Es sei das Aus für unabhängige, vertrauenswürdige Medien in Hongkong, sagen im Ausland lebende Hongkonger der „Presse“. Von nun an werde es keine wahren Nachrichten mehr geben.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Pressefreiheit

Hongkonger Journalisten des "Aufruhrs" beschuldigt

Nach Razzien sah sich Hongkongs letztes unabhängiges Medium „Stand News“ am Mittwoch zur Schließung gezwungen. Peking weist Kritik aus dem Westen als „unverantwortlich“ zurück.
Nationales Sicherheitsgesetz

Aus für Hongkongs letztes großes prodemokratisches Medium

Hunderte Polizisten durchsuchen das Büro des Online-Magazins sowie Wohnungen von Redakteuren und verhaften sechs Personen. Nach dem berühmten Blatt „Apple Daily“ fällt nun auch „Stand News“ Pekings Kontrolle zum Opfer.
Pressefreiheit

Hongkonger Journalisten des "Aufruhrs" beschuldigt

Nach Razzien sah sich Hongkongs letztes unabhängiges Medium „Stand News“ am Mittwoch zur Schließung gezwungen. Peking weist Kritik aus dem Westen als „unverantwortlich“ zurück.
Die „Säule der Schande", ein Denkmal für die Opfer des Tiananmen-Massakers von 1989, war an der Universität von Hongkong ausgestellt.
Erinnerung

"Säule der Schande": Tiananmen-Denkmal in Hongkong entfernt

Eine Statue zum Gedenken an die Opfer auf dem Pekinger Tian'anmen-Platz hat zu einem monatelangen Konflikt geführt. Nun wurde sie abtransportiert.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.