2021

Bundesheer war 3,3 Millionen Stunden im Corona-Einsatz

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (c) APA/Bundesheer/ Daniel Trippolt
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"Unser Bundesheer ist die strategische Waffe gegen die Covid-19-Pandemie“, betont die Verteidigungsministerin. Einen Verlust militärischer Fähigkeiten stellt sie in Abrede.

Das Bundesheer war 2021 mehr als 412.000 Personentage im Corona-Einsatz. Das entspricht 3,3 Millionen Arbeitsstunden. Seit Beginn der Pandemie waren es sogar 741.000 Personentage. Daneben gab es noch zahlreiche weitere Einsätze, etwa beim Waldbrand im Schneebergmassiv. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zeigt sich mit den Leistungen zufrieden und kündigt an, im kommenden Jahr für ein höheres Budget kämpfen zu wollen.

Bereits das zweite Jahr in Folge ist das Bundesheer in der Pandemie-Bekämpfung gefordert. "Unser Bundesheer ist die strategische Waffe gegen die Covid-19-Pandemie", sagte Tanner. Die Soldaten seien an vielen Fronten aktiv, etwa bei Kontrollen, Testungen und Impfungen. Neuerdings auch als leitendes Organ in der neu geschaffenen gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination Gecko. Der stellvertretende Generalstabschef, Generalmajor Rudolf Striedinger, fungiert hier als Chief Operating Officer.

"Wir haben bereits im internationalen Vergleich gesehen, dass beim Krisenmanagement voll auf das Militär gesetzt wird. Nehmen wir zum Beispiel Portugal, hier hat sich gezeigt, dass sich der Einsatz eines Militärs als Krisenmanager bewährt hat", sagte die Ministerin. Striedinger sei einer der besten Offiziere, er werde „den Job und diese Herausforderung hervorragend meistern“.

„Kein Verlust militärischer Fähigkeiten“ 

Dass heeresintern immer wieder Kritik daran laut wird, dass wegen der Corona-Einsätze militärische Fähigkeiten verloren gehen, stellte Tanner stellt in Abrede: "Zu einem Verlust militärischer Fähigkeiten, dazu wird es mit Sicherheit nicht kommen. Unsere Experten und zuständigen Offiziere, die diese Einsätze im Verteidigungsressort und in und mit den Bundesländern koordinieren, haben ihre Kapazitäten schon im Blick. Was man hier aber schon sagen muss ist, dass die zusätzliche Bewältigung der Einsätze in der Corona-Pandemie für unsere Soldatinnen und Soldaten sehr herausfordernd ist."

Neben den Corona-Einsätzen war das Bundesheer auch an der Grenze tätig, dabei wurden 10.042 Fremde und 49 Schlepper aufgegriffen und der Polizei übergeben. Beim Waldbrand im Raxgebiet wurden zwischen 25. Oktober und 6. November durch die Luftstreitkräfte über vier Millionen Liter Löschwasser abgeworfen. Dafür waren 2400 Landungen notwendig. 275 Flugstunden wurde geflogen und dabei 135 Windeneinsätze durchgeführt. Insgesamt wurden 2021 über 14.000 Flugstunden durch die Luftstreitkräfte geleistet. Darin enthalten sind auch 14 Evakuierungen aufgrund medizinischer Notfälle im Auslandseinsatz und die Flüge mit der C-130 "Hercules" zur Versorgung der Auslandskontingente

Neue Uniformen, neue Fahrzeuge

Weitere wichtige Projekte 2021 sind laut Tanner die Ausrollung der neuen Uniformen, Beschaffungen wie beispielsweise Bergefahrzeuge, Tiefladeanhänger, Funksysteme, Tactical Communication Network und Gerät für die Miliz sowie Investitionen in die Infrastruktur. Das betrifft unter anderem den Neubau des Stellungshauses in Wien-Stammersdorf, die Neuerrichtung eines Unterkunftsgebäudes in der Kaserne in Feldbach oder auch den Neubau der Küche in der Salzburger Schwarzenberg-Kaserne.

(APA/Red.)

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