"Kein Kavaliersdelikt"

Österreichweite Hausdurchsuchungen wegen gefälschter Impf-Zertifikate

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News Bilder des Tages Kontrolle der 2G Regel zum Eintritt in dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin am 23. Deimago images/Emmanuele Contini
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In sieben Bundesländern waren heute 100 Polizisten bei Hausdurchsuchungen wegen gefälschter Impfpässe im Einsatz. Konkret wird gegen 22 Beschuldigte ermittelt. Es wurden zahlreiche gefälschte Impfpässe sichergestellt.

Rund 100 Polizisten haben am Mittwoch in der Früh in sieben Bundesländern 24 Hausdurchsuchungen wegen des Verdachts des Handels mit gefälschten Corona-Impfzertifikaten durchgeführt. Insgesamt wird gegen 22 Beschuldigte ermittelt, zahlreiche gefälschte Impfpässe, Mobiltelefone und Computer wurden laut einer Aussendung des Innenministeriums sichergestellt.

"Der organisierte Handel und die Verwendung von gefälschten Impfzertifikaten sind kein Kavaliersdelikt, sondern eine kriminelle Handlung. Das Bundeskriminalamt wird daher weiterhin konsequent gegen alle, die gefälschte Impfzertifikate verwenden, aber vor allem gegen die Fälscher und Händler im Hintergrund vorgehen", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

„Neue Formen der Kriminalität"

Betroffen waren alle Bundesländer außer Vorarlberg und das Burgenland. Bei den Verdächtigen handelte es sich dem Ministerium zufolge um eine heterogene Gruppe, es gab keine gemeinsamen Merkmale, "außer der Ablehnung von Schutznormen für die Allgemeinheit". "Die Pandemie hat neue Formen der Kriminalität hervorgebracht. Das Bundeskriminalamt und die Landeskriminalämter stellen sich diesen Aufgaben, durch konsequente und strukturierte Ermittlungen, in enger Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden", so Karner.

In Anbetracht der neuen Virus-Variante Omikron werde die Polizei zudem den Kontrolldruck im öffentlichen Raum weiter aufrechterhalten. "Täglich werden etwa 30.000 Kontrollen im gesamten Bundesgebiet vorgenommen. Die Kontrollen fußen weiter auf zwei Säulen: Den Kontrollen im allgemeinen Streifendienst und den Schwerpunktaktionen durch Bereitschaftseinheiten und den Landeskriminalämtern, die bei gefälschten Impfausweisen Ermittlungen gegen die Hintermänner führen", sagte der Innenminister.

Wöchentlich zwei bis drei „Impfschwindler"

Auch in der Impfstraße im Austria Center Vienna (ACV) kommt es immer wieder zumindest zu versuchtem Impfbetrug. Pro Woche gibt es zwei bis drei Versuche von Ungeimpften, sich auf unredlichem Weg ein Impfzertifikat zu verschaffen. Wie die Landespolizeidirektion am Mittwoch in diesem Zusammenhang mitteilte, handelt es sich dabei durchwegs um Einzelfälle und kein bandenmäßiges Vorgehen. Mit mehr oder weniger Überzeugung werde versucht, sich bei Mitarbeitern in der Impfstraße einen Impfnachweis zu erschleichen, sagte eine Sprecherin. Sämtliche Vorgänge in Richtung eines Urkundendelikts würden rigoros zur Anzeige gebracht, betonte die Polizei.

(APA)

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