Analyse

Israels neue Anti-Covid-Strategie: Augen zu und durch

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ISRAEL-HEALTH-VIRUSAPA/AFP/JACK GUEZ
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Die Zahl der Corona-Infektionen in Israel ist hoch wie nie. Doch die Bars und Cafés sind voll. Die Behörden lassen Omikron durchrauschen.

Die Zahlen hören nicht auf zu klettern. 21.514 Neuinfektionen meldete Israels Gesundheitsministerium am Montag für den Vortag. Vor Kurzem noch hatte der Rekordstand des Landes bei gut 11.000 gelegen, einem Wert, der im September gemessen wurde. Nun steigen die Zahlen nahezu täglich um mehrere Tausend – ohne Aussicht auf baldige Besserung. Die Omikron-Welle hat Israel, den früheren Impfweltmeister, mit voller Wucht erfasst.

Das Merkwürdige daran: Wer in diesen Tagen durch die Straßen israelischer Städte spaziert, spürt kaum etwas davon. Gewiss, vor den Testzentren stehen vielfach gewundene Menschenschlangen. Aber sonst? In Tel Aviv, einer Stadt, die wegen hoher Infektionsraten als „rot“ eingestuft ist, drängen sich die Menschen in Bars und Cafés, als wäre Corona ein Ding der Vergangenheit. Nicht selten kommt es vor, dass Kellner die Gäste nicht einmal nach dem obligatorischen Grünen Pass fragen, dem digitalen Ausweis für Geimpfte und Genesene.

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