Europas Impfraten im Vergleich.

Wo die Corona-Impflücken am größten sind

In Österreich scheint sich angekündigte Impfpflicht auf die Bereitschaft zum Erststich ausgewirkt zu haben. Auch anderswo in der EU wird mit Zwangsmaßnahmen experimentiert, um die Quoten zu heben.

Ist es Fatalismus, Abstumpfung oder die Hoffnung, dass die Omikron-Welle ihren Höhepunkt erreicht hat? Fest steht jedenfalls, dass die Impfbemühungen in der Europäischen Union zuletzt stark nachgelassen haben, wie aus den aktuellen Daten der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervorgeht. Demnach wurden in der zweiten Jännerwoche EU-weit bloß 1,2 Mio. Dosen Impfstoff verabreicht – nach knapp 3,7 Mio. Dosen in der Woche davor. Hinzu kommt, dass zuletzt vor allem Booster-Dosen verimpft wurden und sich der Anteil der Erst- und Zweitimpfungen stark reduziert hat. Fast scheint es, als ob lediglich der harte Kern der hundertprozentig impfunwilligen EU-Bürger übrig geblieben wäre.

Ganz so ist es nicht, denn hinter den kumulierten Zahlen für die gesamte Union verbirgt sich eine extreme Spreizung der Impfquoten (siehe Grafik). Während beispielsweise Portugal knapp 83 Prozent seiner Bürger mindestens zweimal gegen Corona geimpft hat, waren es beim EU-Schlusslicht Bulgarien lediglich gut 28 Prozent. Österreich wiederum zählt mit einem Anteil der zweifach Geimpften von zuletzt 71,6 Prozent zwar nicht zum Spitzenfeld, dafür wurden EU-weit nur in Dänemark, Irland und Malta mehr Booster-Dosen verabreicht als hierzulande: Während im benachbarten Deutschland 43 Prozent der Bürger „geboostert“ wurden, waren es in Österreich 49 Prozent.

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