Treibhausgase

Corona war gut fürs Klima

Als Folge der Pandemie gab es 2020 weniger Autoverkehr.
Als Folge der Pandemie gab es 2020 weniger Autoverkehr.Daniel Scharinger / picturedesk.
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Wegen der Einschränkungen durch die Pandemie wurde 2020 weniger CO2 ausgestoßen. Der Effekt ist nicht nachhaltig.

Die Coronapandemie hatte zur Folge, dass 2020 weniger Treibhausgase ausgestoßen wurden. Die Treibhausgasemissionen sind laut einem Bericht des Umweltbundesamtes in Österreich von 2019 auf 2020 um 7,7 Prozent gesunken. Die Pandemie brachte weltweit vielfältige Einschränkungen in Wirtschaft und Gesellschaft mit sich, die sich auf die Emissionen auswirkten.
In absoluten Zahlen wurden 2020 rund 73,6 Millionen Tonnen CO2 emittiert. Das entspricht einem Rückgang von 6,1 Millionen Tonnen im Vergleich zu 2019.

Die Emissionen sanken damit ungefähr in der Größenordnung, in der sich die österreichische Wirtschaftsleistung abschwächte. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im Jahr 2020 um 6,7 Prozent im Vergleich zu 2019.

Den mit Abstand stärksten Rückgang bei den Emissionen gab es im Verkehrssektor mit 13,5 Prozent. Bei den Energie- und Industriebetrieben außerhalb des Emissionshandels gab es einen Rückgang von 2,7 Prozent. In der Landwirtschaft waren es um 0,2 Prozent weniger. Bei den Energie- und Industrieunternehmen im europäischen Emissionshandelssystem gab es einen deutlichen Rückgang in Höhe von 8,6 Prozent. Als Folge der Pandemie wurde um zehn Prozent weniger Stahl produziert.

In der Energieerzeugung sanken die Emissionen im Vergleich zu 2019, vor allem durch die Stilllegung des letzten Kohlekraftwerks in Österreich (minus 0,8 Millionen Tonnen CO2) und die geringere Stromproduktion aus Erdgaskraftwerken mit minus 0,5 Millionen Tonnen CO2.

Vier Prozent mehr 2021

In Zukunft brauche es jedes Jahr sinkende Emissionen, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Die Krise ersetzt keine Klimapolitik.“ Es sei gut, dass in der Bilanz auch erste Auswirkungen der Aufholjagd für den Klimaschutz zu sehen seien. Diesen Weg gelte es jetzt entschlossen weiter zu gehen.

Die Krise bremst die Emissionen nicht nachhaltig. Für 2021 geht das Umweltbundesamt aufgrund der deutlich schwächeren Pandemieeffekte von einem Anstieg um rund vier Prozent aus. Für 2021 erwarte man wieder eine Emissionszunahme, „bedingt durch eine weitgehende Normalisierung in der Produktion und auch im Verkehr“, sagte Günther Lichtblau, Klimaexperte des Umweltbundesamtes.

Weltweit hatte die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre 2020 einen neuen Höchststand erreicht. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr sei noch höher ausgefallen als die durchschnittliche Zunahme in den vergangenen zehn Jahren, hieß es im Herbst in einem Bericht der Weltorganisation für Meteorologie. (APA)

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