Eine 2015 von Musks Weltraumforschungsunternehmen gestartete Rakete war im All aufgrund zu wenigen Treibstoffs abhandengekommen. Nun soll sie schon bald mit dem Mond kollidieren und explodieren.
Vor etwa sieben Jahren, im Jahr 2015, hat Elon Musks Weltraumforschungsunternehmen in Florida eine Rakete gestartet. Diese ist jetzt am besten Weg, auf den Mond zu stürzen und dort zu explodieren. Wenn dem so wäre, wäre dies die erste bekannte unkontrollierte Raketenkollision mit dem Mond. Das erklärte der Astronom Jonathan McDowell gegenüber dem Nachrichtenmedium BBC News. Die Auswirkungen schätze er als eher gering ein.
Die Falcon 9, so der Typ der Trägerrakete, hatte nach Abschluss ihrer Mission, einen Weltraum-Wettersatelliten auf eine Millionen Meile lange Reise zu schicken, nicht mehr genug Treibstoff, um zum Planeten Erde zurückzukehren und blieb damit im Weltall. Sie war Teil von Musks Weltraumforschungsprogramm SpaceX, einem kommerziellen Unternehmen, das zum Ziel hat, Menschen auf andere Planeten zu bringen. Berechnungen zufolge soll die Kollision am 4. März stattfinden. Ein kleiner künstlicher Krater an der Mondoberfläche wird voraussichtlich die Folge sein.
Gravitationskräften unterlegen
Seit 2015 wird die Rakete von den unterschiedlichen Gravitationskräften der Erde, des Mondes und der Sonne angezogen, was ihre Umlaufbahn etwas „chaotisch“ macht, erklärt der Meteorologe Eric Berger in einem Beitrag auf der Raumfahrt-Webseite Ars Technica. Der etwa vier Tonnen schwere Metalltank - mit einem Raketentriebwerk auf der Rückseite - wird Berechnungen zufolge mit einer Geschwindigkeit von etwa 2,58 km/s mit dem Mond kollidieren und explodieren.
Er gehört zu den Millionen anderen Schrottteilen, die im All herumschwirren - also Maschinen, die im Weltraum zurückgelassen wurden, nachdem sie ihre Missionen beendet und nicht mehr genügend Energie für die Rückkehr zur Erde zu hatten. Die Falcon 9 gehört zu den 50 größten Objekte, die in den letzten Jahrzehnten aus den Augen verloren wurden.
„Keine große Sache“
Der Datenanalytiker Bill Gray, der Software zur Verfolgung von erdnahen Objekten, Asteroiden, Kleinplaneten und Kometen entwickelt, erklärte in einem kürzlich erschienenen Blogbeitrag, dass das Objekt „am 4. März mit Sicherheit einschlagen wird“. Genaueres - etwa Stelle und Uhrzeit - seien aufgrund der unvorhersehbaren Wirkung des Sonnenlichts, das auf die Rakete „drückt“, und der „Unklarheit bei der Messung der Rotationsperioden“, noch offen.
Die Effekte des Aufpralls schätze Gray ebenfalls gering ein. Von der Erde aus wird man die Kollision vermutlich nicht sehen können. „Der größte Teil des Mondes ist im Weg, und selbst wenn er auf der nahen Seite wäre, würde der Einschlag einige Tage nach Neumond stattfinden.“
Auch Jonathan McDowell, Astrophysiker an der Harvard University, schrieb auf Twitter „für alle, die fragen“, dass der Einschlag zwar interessant, aber „keine große Sache“ sei.
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(evdin)