Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit in Österreich erreicht saisonalen Höhepunkt

APA/HERBERT NEUBAUER
  • Drucken

Auch heuer hätten saisonale Effekte zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jänner geführt, aber in einem relativ geringen Ausmaß, so das Arbeitsministerium.

Per Ende Jänner waren in Österreich 404.943 Personen in der Arbeitslosigkeit, etwas mehr als Ende Dezember. Der saisonale Höhepunkt der Arbeitslosigkeit - üblicherweise im Jänner - dürfte damit überschritten sein, sagte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Dienstag. 332.956 Menschen waren Ende Jänner beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitslos gemeldet, 71.987 nahmen an Schulungsmaßnahmen des AMS teil. Die Arbeitslosenquote betrug 8,1 Prozent.

Auch heuer hätten saisonale Effekte zu einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt, aber in einem relativ geringen Ausmaß, so das Ministerium. Mitte des Monats verzeichnete man sogar einen deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit.

Dynamik nur leicht eingebremst

Der Arbeitsmarkt entwickle sich also nach wie vor durchaus positiv, die Dynamik am Arbeitsmarkt habe sich im Jänner trotz epidemiologisch herausfordernden Zeiten nur leicht eingebremst. Im Jänner ist normalerweise die Arbeitslosigkeit am höchsten und geht dann bis zum Sommer um bis zu 100.000 Personen zurück, betont das Ministerium.

Vor einem Jahr waren Ende Jänner noch 535.470 Personen arbeitslos gemeldet oder in Schulung, um 130.527 mehr als jetzt. Im Jänner 2020 - kurz vor Beginn der Corona-Pandemie - lag die Zahl bei 420.701, im Jänner 2019 sogar bei rund 433.385.

Plus bei Kurzarbeit als „Vorsichtsmaßnahme"

Zur Kurzarbeit waren zu Monatsende 172.101 Personen vorangemeldet - dieser spürbare Anstieg im Monatsverlauf liegt laut Ministerium auch daran, dass Firmen wegen der ungewissen Pandemie-Situation dieses Instrument als Vorsichtsmaßnahme beantragen. Entscheidend werde sein, wie stark die Kurzarbeit dann auch tatsächlich in Anspruch genommen wird. Jedenfalls sei nicht zu erwarten, dass die Kurzarbeit auch nur ansatzweise ein Ausmaß wie vor einem Jahr erreicht, damals waren Ende Jänner 420.771 Menschen tatsächlich in Kurzarbeit.

Schulungsprogramm „Job Navi“ unterstützt Jungmütter

Volle Unterstützung von Arbeitsminister Kocher und Frauenministerin Susanne Raab (beide ÖVP) gebe es zudem für das seit 2016 laufende Programm „Job Navi“ des Arbeitsmarktservice Wien, das jungen Müttern ohne Ausbildung den Weg zu einem Job ebnen soll. "Das ist kein günstiges Projekt", sagte AMS-Wien-Chefin Petra Draxl am Dienstag. Budgetiert seien jährlich 850.000 Euro. Rund 80 Frauen werden in das Programm jährlich aufgenommen, etwa 15 davon stehen das ganze Programm durch und haben am Ende einen qualifizierten Job. Allerdings helfe das Programm nicht nur den Frauen selber, sondern auch ihren Kindern, die von der Betreuung ebenso profitieren wie von der Motivation ihrer Mütter, den Weg in einen Job geschafft zu haben. "Sie glauben gar nicht, wie stolz diese Frauen dann sind", so Draxl.

Das „Job Navi“ sei zwar "kein riesiges Projekt", aber "ein beispielhaftes": Denn es zeige, dass Berufsausbildung und Kinderbetreuung verbunden und aus einer Hand angeboten werden können - und dass Ausbildung entscheidend für den Erfolg am Arbeitsmarkt ist, sagte Kocher in der gemeinsamen Pressekonferenz. Auch für Frauenministerin Raab ist es "wichtig, dass wir alles tun, dass Frauen, die auch Mütter sind, selbstverständlich ihre Chancen am Arbeitsmarkt verwirklichen können". Da gehe es auch um die finanzielle Unabhängigkeit der Frauen. 

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.