Nächtigungen

Wintertourismus erholt sich rascher als erwartet

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++ THEMENBILD ++ CORONA: WINTERSPORT / SKI / SKIFAHREN / TOURISMUS / FREITZEITAPA/BARBARA GINDL
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Seit Weihnachten haben die Nächtigungszahlen stark zugenommen. Heuer dürften die Nächtigungen „nur“ noch 22 Prozent unter dem Winter 2019/20 liegen.

Die Tourismusnachfrage hat sich nach dem jüngsten Lockdown dann nach Weihnachten unerwartet schnell erholt. Die Aussichten erscheinen laut Wifo trotz weiterhin hoher Infektionszahlen recht positiv. Die Nächtigungszahlen und Einnahmen waren in der angelaufenen Wintersaison 2021/22 in den Monaten November und Dezember aber deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen und ungebrochene Reiselust machen Hoffnung auf eine Fortsetzung der Erholung.

Die Zahl der Nächtigungen lag von November bis Dezember wegen des Lockdowns bei knapp 9,4 Millionen. Das waren um 43,6 Prozent weniger als im Vorkrisenwinter 2018/19. Vor allem der Skitourismus im Westen Österreichs habe sich mit der Wiedereröffnung Mitte Dezember aber sehr rasch erholt. „Wir haben gesehen, dass sich der Tourismus nach dem Lockdown in den Weihnachtsferien sehr schnell erholt hat. Das hat auch die Experten und Branchenvertreter überrascht. In manchen Hotels waren die Weihnachtsferien beinahe so gut von der Auslastung wie in der Zeit vor der Krise“, sagt Wifo-Experte Oliver Fritz.

Nächtigungsplus von 222,3 Prozent in Salzburg

In Salzburg gab es im Dezember im Vergleich zum Vormonat ein Plus von 222,3 Prozent, in Tirol von 214,2 Prozent, in Vorarlberg von 262,8 Prozent und in Österreich insgesamt von 87,3 Prozent.

Die nominellen Einnahmen im heimischen Tourismus (einschließlich Tagesreisen sowie Verwandten- und Bekanntenbesuche) beliefen sich in der Wintervorsaison in den Monaten November und Dezember nach ersten Schätzungen des Wifo auf 2,42 Mrd. Euro. Das waren um 38,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum der Normalsaison 2018/19 und inflationsbereinigt um 43,6 Prozent weniger.

Die sehr rasche Verbreitung der Omikron-Variante mit neuen Höchstständen an Infizierten trübte die Stimmungslage zu Jahresbeginn wieder ein, die Mehrbelastung der Spitäler sei aber trotz der hohen Infektionszahlen noch immer gering. Das habe Lockerungen der Pandemiemaßnahmen zur Folge, von denen der Tourismus profitieren könne.

Jänner ist gut angelaufen - nur Städtetourismus schwach

Erste Daten aus den Kreditkartenzahlungen würden zeigen, dass auch der Jänner sehr gut gelaufen ist. Und auch für den Februar könnte die Branche durchaus „optimistisch“ sein, so der Wifo-Ökonom. Normal werde der restliche Winter zwar noch nicht verlaufen – vor allem der Städtetourismus habe nach wie vor ein Problem.

Sollte die Lage jedoch nicht weiter eskalieren, sei man in den Wintersportorten nahe daran. Gegenüber dem Vorjahr bedeute dies eine massive Verbesserung, die man beim Wifo gar nicht berechnet hatte, da die Vorjahressaison de facto vollständig ausgefallen ist. Aber auch gegenüber dem letzten Vorkrisenwinter, 2018/19, erwarten die Ökonomen unter dem Strich nur mehr ein Minus von 22,2 Prozent. Laut seinen Berechnungen ergibt sich für die heurige Wintersaison ein Gesamtvolumen an Nächtigungen von 56,7 Millionen.

In den Semesterferien sind die Hotels zur Hälfte ausgelastet. „Im Schnitt werden wir die 50 Prozent halten können, manchmal überschreiten – die Städte ausgenommen“, wie ÖHV-Sprecher Martin Stanits am Montag sagte. „Es wird auch Regionen geben, in denen die Buchungen in Richtung 70 Prozent Auslastung gehen.“ „Für die nächsten sechs bis sieben Wochen sind die Vorausbuchungen sehr sehr gut“, sagt die Obfrau des Fachverbandes Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich, Susanne Kraus-Winkler.

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