Immobilien

Benkos Signa-Gruppe verdiente 2021 1,1 Mrd. Euro

IBIZA-U-AUSSCHUSS: BENKO
IBIZA-U-AUSSCHUSS: BENKO(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Die Signa-Immobiliengruppe nahm im Vorjahr sieben Milliarden Euro an Fremd- und Eigenkapital auf. Eine Treuhand-Konstruktionen innerhalb der Privatstiftung macht die Eigentümerstruktur der Gruppe intransparent, kritisiert der „Spiegel“.

Die Signa-Immobiliensparte des Tiroler Investors Rene Benko - im wesentlichen die Signa Prime Selection und Signa Development Selection - hat im vergangenen Jahr 1,1 Mrd. Euro Nettogewinn nach Steuern gemacht. Das geht aus internen Zahlen hervor, die dem "Spiegel" vorliegen. Signa hat dem Bericht zufolge 2021 insgesamt sieben Mrd. Euro an Kapital aufgenommen - mehr als 2,5 Mrd. Euro durch neue Anleihen und Eigenkapital, 4,5 Milliarden über neue Kredite.

Die Gruppe, deren Gebäude mittlerweile 24,7 Mrd. Euro wert sind, teilt sich in mehrere Sparten: In der "Prime" bewirtschaftet Signa vorrangig Bestandsimmobilien, die Sparte "Development" entwickelt und verkauft Bauprojekte, teils noch vor deren Fertigstellung. Vor einigen Jahren kam das Geschäft in den USA hinzu, wo Benko mit Partnern das Chrysler-Building kaufte, kürzlich zudem den Sitz der Großbank Morgan Stanley.

Die Eigentümerstruktur der Signa Holding ist sehr intransparent. Benko legt Wert darauf, dass seine Familienstiftung zumindest offiziell die Holding beherrscht. Wie in Österreich zuletzt der "Standard" berichtete, hält die Familie Benko Privatstiftung nach dem Verkauf von fünf Prozent an die Haselsteiner Stiftung über direkte und indirekte Beteiligungen knapp 80 Prozent an der Signa Holding.

Allerdings sind an der Stiftung auch Investoren beteiligt, die es vorziehen, nicht prominent in Erscheinung zu treten. So sollen laut "Spiegel"-Bericht der Ameria Invest AG mit Sitz in Liechtenstein indirekt mehr als ein Viertel der Anteile an der Signa Holding gehören. Besitzer der Ameria sollen der brasilianisch-italienische Einsenbahn-Unternehmer Riccado Arduini und seine Ehefrau Julia sein.

Ein weiterer verschleierter Geldgeber soll laut Medienberichten Arthur Eugster sein, Gründer des Schweizer Kaffeemaschinenerzeugers Eugster/Frismag. Er soll durchgerechnet 11,5 Prozent an der Signa Holding halten.

"Die Familien Eugster und Koranyi-Arduini sind langjährige Geschäftspartner der Benko-Privatstiftungsgruppe", hatte Signa dem "Standard" bestätigt. Die Industriellenfamilie Arduini sei bei einer seiner Familienstiftungen als "passiver Partner" engagiert und halte daher auch indirekt Anteile an der Signa Holding, sagte Benko dem "Spiegel". Die einfache Durchrechnung von Beteiligungen sei aber faktisch falsch und irreführend.

(APA)

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