Black Monday

Alle Superreichen wurden ärmer, nur Warren Buffett nicht

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Während viele wachstumsstarke, gehypte Technologieaktien fallen, bewährt sich Buffetts Strategie, unterschätzte Firmen zu suchen, wieder.

Ein Blick auf die Reichstenliste ist stets aufschlussreich. Abseits aller Emotionen zwischen Neid und Bewunderung zeigt der Bloomberg Billionaires Index schneller als jeder Marktausblick, wohin der Trend an den Börsen gerade geht.

Zunächst einmal teilen die Multimilliardäre das Schicksal vieler Kleinanleger, dass sie seit Jahresbeginn ärmer geworden sind. Das Durchschnittsvermögen der 100 wohlhabendsten Personen der Welt ist von 46 auf 44 Mrd. Dollar geschrumpft. Das ist angesichts der jüngsten Börsenturbulenzen wenig verwunderlich. Interessanter ist allerdings, wem es trotzdem gelungen ist zu gewinnen: Unter den Top Ten schaffte das nur ein alter Hase: Starinvestor Warren Buffett. Sein Vermögen ist seit Jahresbeginn um fünf Mrd. auf 114 Mrd. Dollar gestiegen. Jahrelang hatten sich mehr oder weniger erfolgreiche Investoren bemüßigt gefühlt, den 91-Jährigen für seinen Investmentstil zu kritisieren: Die Cash-Quote seiner Holding Berkshire Hathaway sei zu hoch, Buffetts „Value Investing“ (Suchen nach Unternehmen, die gerade vom Markt links liegen gelassen werden und daher günstig bewertet sind) sei überholt und funktioniere nicht mehr.

Nun, während viele wachstumsstarke, gehypte Technologieaktien korrigieren, bewährt sich Buffetts Stil wieder. Berkshire hat beim Börsenwert den Chip-Designer Nvidia wieder überholt und notiert nur knapp unter ihrem Rekord von Mitte Jänner.

Unter den zwanzig Reichsten gibt es noch einen Gewinner: den Inder Gautam Adani, dessen Vermögen um elf Mrd. auf 87 Mrd. Dollar gestiegen ist. Seine Adani Group ist in den Bereichen Rohstoffe, Energieversorgung und Logistik/Häfen aktiv. Nach jahrelangem Hinterherhinken ergeht es diesen Branchen besser als den Technologiekonzernen. Auch bei den acht besten Aktien im US-Aktienindex S&P 500 handelt es um Ölfirmen, im europäischen Stoxx 600 sind Banken und Ölfirmen ganz vorn.

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