Iran

Wiener Atomgespräche werden "schwieriger"

Reuters
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Oberster Nationaler Sicherheitsrat kritisiert westliche Parteien, die demnach „nur so tun“ als würden sie Initiativen vorlegen.

Ein hochrangiger iranischer Sicherheitsbeamter erachtet Fortschritte bei den Gesprächen zur Rettung des iranischen Atomabkommens von 2015 "schwieriger", da die westlichen Verhandlungspartner "nur so tun", als würden sie Initiativen ergreifen. Die indirekten Gespräche zwischen dem Iran und den USA waren vergangene Woche nach einer 10-tägigen Unterbrechung in Wien fortgesetzt worden. Die Delegierten sprachen von begrenzten Fortschritten.

"Die Arbeit der iranischen Unterhändler in Richtung Fortschritt wird von Minute zu Minute schwieriger ... während westliche Parteien so tun, als ob sie Initiativen vorlegen würden, um sich ihren Verpflichtungen zu entziehen", schrieb Ali Shamkhani, Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrates des Iran, auf Twitter.

Michail Uljanow, Russlands Gesandter bei den Wiener Gesprächen, hatte Stunden zuvor auf Twitter erklärt: "Im Verlauf der Verhandlungen wurden bedeutende Fortschritte erzielt." Am Donnerstag sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow, es sei noch ein langer Weg, bevor das Abkommen von 2015 wiederbelebt werden könne.

Mit dem Abkommen wurden dem Iran Beschränkungen für seine nuklearen Aktivitäten auferlegt. Der Iran bestreitet, Atomwaffen anzustreben. Der damalige Präsident Donald Trump zog die Vereinigten Staaten 2018 aus dem Abkommen heraus und verhängte erneut harte US-Sanktionen gegen die iranische Wirtschaft, die die lebenswichtigen Ölexporte des Landes einschränkten. Der Iran reagierte daraufhin, indem er gegen viele Beschränkungen des Abkommens verstieß. Das Land reicherte Uran bis fast zur Waffenqualität an und setzte dazu fortschrittliche Zentrifugen ein.

(APA/DPA)

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