Ukraine-Krise

Uno-Chef: Lage zurzeit "bedrohlicher als im Kalten Krieg"

Uno-Chef Antonio Guterres
Uno-Chef Antonio GuterresREUTERS
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Der Uno-Generalsekretär zeichnet zu Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz ein düsteres Bild der Gegenwart. Mit Blick auf eine russische Invasion in der Ukraine sagte er: „Ich denke noch immer, dass es nicht passiert. Aber wenn es passiert, wäre es eine Katastrophe."

UNO-Generalsekretär António Guterres hat vor dem Hintergrund der schweren Spannungen im Ukraine-Konflikt vor einer unkalkulierbaren Eskalation gewarnt. Diese könne auch durch Kommunikationspannen undFehlannahmenausgelöst werden, sagte Guterres am Freitag zum  Auftakt der MünchnerSicherheitskonferenz.

"Oft werde ich gefragt, ob wir uns in einem neuen Kalten Krieg befinden. Meine Antwort ist, dass die Bedrohung der globalenS icherheit nun komplexer und wohl wahrscheinlich größer ist als in jener Zeit", sagte Guterres. Im Kalten Krieg habe es zudemMechanismen zur Risikobewertung und informelle Wege der Präventiongegeben. "Heute existieren die meisten dieser Systeme nicht mehr und die darin geübten Menschen sind nicht mehr da", sagte er.

Geopolitische Kluft gewachsen

Die geopolitische Kluft sei gewachsen, stellte er fest. Die russische Truppenkonzentration an der Grenze zur Ukraine und zunehmende Spekulation über militärischen Konflikt sehe er mit tiefer Sorge. Guterres: "Ich denke noch immer, dass es nicht passiert. Aber wenn es passiert, wäre es eine Katastrophe."

Deshalb gebe es zur Diplomatie keine Alternative. "Ich rufe alle Parteien auf, mit ihrer Rhetorik extrem vorsichtig zu sein. Öffentliche Stellungnahmen sollten das Ziel haben, Spannungen zu reduzieren, nicht diese anzuheizen", sagte Guterres.

An dem weltweit wichtigsten Expertentreffen zur Sicherheitspolitik nehmen insgesamt 30 Staats- und Regierungschefs teil, außerdem mehr als 80 Minister, darunter auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP).

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock verurteilte denrussischen Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze als "absolut inakzeptable" Drohung "gegenüber uns allen". Russland ist zum ersten Mal seit 1991 nicht mit eineroffiziellen Delegation vertreten.

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