Analyse

Wie Wladimir Putin die Ukraine-Krise anheizt

A child is seen inside a bus arranged to evacuate local residents, in Donetsk
A child is seen inside a bus arranged to evacuate local residents, in DonetskREUTERS
  • Drucken

Inmitten der Spannungen mit der Nato halten Moskaus Atomstreitkräfte eine Übung mit Raketen ab. Die prorussischen Separatisten rufen Zivilisten zur Flucht auf.

Moskau. Die Phase der vorsichtigen Entspannung währte nur kurz. Am Freitag erhielt der Konflikt um die Ukraine eine neue, gefährliche Dynamik. Die Anführer der Volksrepubliken Luhansk und Donezk im Osten kündigten eine Massenevakuierung an: Berichten zufolge sollten auch 700.000 Menschen in Bussen nach Russland gekarrt werden. Russland Präsident Wladimir Putin ordnete die Versorgung der „Flüchtlinge“ an und die Auszahlung von 10.000 Rubel (114 Euro) an jeden von ihnen. Es gab auch eine Autoexplosion in Donezk. Verletzt wurde niemand. Nach Angaben des Separatistenchefs dort steuert die Region aber auf einen Krieg zu. „Leider ja“, sagte Denis Puschilin auf eine entsprechende Frage im TV. Die Separatisten werfen Kiew vor, einen Angriff zu planen.

Im Westen lösten die Bilder und Aussagen Befürchtungen aus, dass Moskau und seine Vasallen dabei sind, einen Vorwand für eine russische Intervention in der Ostukraine zu schaffen. Annalena Baerbock, die deutsche Außenministerin, warnte davor, Falschinformationen zu den „Evakuierungen“ zu glauben. Ihr lägen stattdessen Berichte vor, wonach zur Flucht Gedrängte teils gar nicht in die bereitgestellten Busse einsteigen wollten. Später gab es Hinweise, wonach die Separatistenführer ihre dringenden Appelle zur Ausreise schon am Mittwoch aufgenommen hatten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

"Es muss mit einer erheblichen Verschlechterung der Lage gerechnet werden", warnt das Außenministerium.
"Verschlechterung der…

AUA und Lufthansa stoppen Ukraine-Flüge, Österreich verhängt Reisewarnung

Alle Österreicher sind aufgerufen, die Ukraine mit Ausnahme der westlichen Gebiete unverzüglich zu verlassen. Es gebe „gravierende Anzeichen für eine weitere Eskalation“, so Kanzler Nehammer.
Astrachan

Russland startet angekündigte Militärübung mit atomwaffenfähigen Raketen

Inmitten der Spannungen mit der Ukraine hält Russland an seinen Waffentests fest. Präsident Putin soll die Übung vom Kreml aus gestartet haben.
Ukraine-Krise

Scholz fürchtet „Krieg in Europa“, Harris warnt vor "nie dagewesenen Sanktionen"

Hochrangige westliche Politiker erneuern ihre Sorge vor einer Eskalation des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Laut OSZE gibt es eine "dramatische Zunahme" der Angriffe. Österreich verhängt eine Reisewarnung. Der Chef der pro-russischen Rebellen ruft zur „Generalmobilmachung“ auf und Putin lässt in der Nähe zur Ukraine seine Raketenwaffen testen.
„Diese Krise ist keine Ukraine-Krise, sondern eine Russland-Krise“: US-Außenminister Antony Blinken und sein deutscher Counterpart, Annalena Baerbock, in München.
Sicherheitskonferenz

Das US-Szenario vom gefälschten Völkermord

In München trifft sich die globale Elite der Diplomatie. US-Außenminister Blinken beschreitet neue Wege im Informationskrieg.
Der Kreml-Herr und sein Minsker Diener: Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko bei einem Treffen in Minsk (Archivbild). Sie spielen mit Krieg und Frieden in Europa.
Ukraine-Krise

Die Atomkarte liegt auf dem Tisch

Der belarussische Präsident, Alexander Lukaschenko, lässt Bereitschaft zur Stationierung russischer Nuklearwaffen erkennen. US-Präsident Joe Biden befürchtet Krieg in den nächsten Tagen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.