In München trifft sich die globale Elite der Diplomatie. US-Außenminister Blinken beschreitet neue Wege im Informationskrieg.
Berlin/München. Vor wenigen Wochen stand Annalena Baerbock noch mit Helm und schusssicherer Weste an der ukrainischen Front. „Neben mir ein zerstörtes Haus, hinter mir ein Schulhof“, beschrieb die 41-Jährige die Szene, die sie vor ihren Augen hatte, am Freitag. Da habe sie als Mutter von zwei Kindern an all die anderen Mütter gedacht, die ihre Kinder jeden Tag in diese Schule schicken. Nicht wissend, ob sie nach dem Unterricht lebend nach Hause kommen.
Es war das erste Mal, dass eine deutsche Außenministerin bei der Münchner Sicherheitskonferenz im Nobelhotel Bayerischer Hof vor den Augen der globalen Elite ihre Mutterrolle in eine Rede zur weltpolitischen Lage einflocht. Das liegt auch daran, dass zum ersten Mal in der Geschichte Deutschlands eine Frau den Job als Chefdiplomatin übernommen hat. In ihrem halbstündigen Vortrag am Freitagnachmittag skizzierte Baerbock dann ein Weltbild, in dem nicht nur um die Ukraine gekämpft wird, sondern um die demokratische Gesellschaft an sich.