Serie: Wiener Originale

Anna Sacher: Champagnisieren, parlieren, soupieren

Ein Unikum Wiens. Anna Sacher ist eine der einflussreichsten Frauen der Monarchie: Die geborene Gastgeberin versteht es, in ihrem Hotel den Gästen das Gefühl von Diskretion und Intimität zu geben.

Wenn der Bruder des Kaisers, der junge Erzherzog Maximilian, von der Front kommt, lädt er gern Freunde zum Souper ein. Ins Sacher.

Die Herrin des Hauses, Anna Sacher, ist irritiert von den jungen, mulatierenden Herrschaften, die nach ungarischer Sitte ausgelassen die leer getrunkenen, glitzernden Kristallgläser an die Damast bespannten Wände werfen: „Wenn das alle Gäste täten, könnt' ich mein Hotel zusperren. So was darf nicht mehr vorkommen, das bitt' ich mir aus!“ Nach der Entschuldigung des Erzherzogs verzeiht ihm die Hausherrin sofort: „Macht ja nichts . . .“ Als Oberkellner Wagner die gnädige Frau auf ihre Milde anspricht, meint sie: „Er hat halt so ein liebes habsburgisches G'schau.“

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