Russland

Die Silowiki in Moskau: Der engste Machtzirkel um Wladimir Putin

via REUTERS
  • Drucken

Seit einem Jahrzehnt nimmt der Einfluss der Sicherheits- und Geheimdienstkräfte zu. Sie teilen Putins Weltsicht, konkurrieren aber auch untereinander.

Die Sitzung war grotesk, sowohl der Inhalt, als auch die Aufmachung. Abgesehen von den abenteuerlichen Wortmeldungen des russischen Präsidenten, Wladimir Putin, holte die Regie der als „live“ präsentierten Sitzung des nationalen Sicherheitsrates deren Mitglieder vor den Vorhang, die dann über die Anerkennung der „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk in der Ukraine brüten durften. Mit dem nationalen Sicherheitsrat rückte auch jener Zirkel in den Vordergrund, der in Moskau mit und neben Putin die Strippen zieht: die Silowiki, ehemalige Geheimdienstmitarbeiter. Im vergangenen Jahrzehnt ist deren Macht derart gestiegen, dass sich Analysten mittlerweile die Frage stellen, ob Putin die Macht über die Silowiki hat – oder es eher umgekehrt ist?

Sie sitzen an den Schaltstellen jener Strukturen, die (bewaffnete) Sicherheitsorgane kontrollieren. Sie sind keine Einheit im Sinne einer homogenen, geschlossen operierenden Gruppe mit gleichen Interessen, sondern konkurrieren um Einfluss und Geld – und führen diesen Kampf oftmals mit unlauteren Mitteln durch. Putin selbst dient in dieser Gemengelage als verbindendes Element; aber auch zwischen ihm und einzelnen Flanken der Silowiki kommt es zu Konflikten, die jedoch nur selten öffentlich ausgetragen werden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Ferndiagnose

Wütend, frustriert, außer Kontrolle: Das Psychogramm Putins

Was geht im Kopf des russischen Präsidenten vor? Darüber rätselt die Welt. Westliche Geheimdienste versuchen ihn zu entschlüsseln.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.