Buch der Woche

Leïla Slimani: Besessen vom Eingesperrtsein

„Jede Nacht feile ich an den Gittern eines Gefängnisses“: Die 1981 geborene marokkanisch-französische Autorin Leïla Slimani.
„Jede Nacht feile ich an den Gittern eines Gefängnisses“: Die 1981 geborene marokkanisch-französische Autorin Leïla Slimani.(c) AFP via Getty Images (VALERIE MACON)
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In „Der Duft der Blumen bei Nacht“ erzählt die Autorin von einer Nacht allein im Museum und ihrem unschuldig inhaftierten marokkanischen Vater.

Leïla Slimani verlässt Frankreich! Übersiedelt als Lehrende nach Harvard! So rumorte es 2020 in französischen Medien. Stattdessen sitzt sie nun in Lissabon. Fünf Jahre nach ihrem Sturz in den Ruhm. Fünf Jahre nach „Dann schlaf auch du“, der Geschichte von einer mörderischen Nanny, die sie mit 35 Jahren international bekannt machte und ihr den Prix Goncourt einbrachte. Vier Jahre, nachdem sie das Angebot von Staatspräsident Emmanuel Macron abgelehnt hatte, Kulturministerin zu werden, aber seine Botschafterin für Frankophonie geworden war. Und zwei Jahre nach „Das Land der anderen“, dem begeistert aufgenommenen Auftakt zu ihrer von der eigenen Familiengeschichte inspirierten marokkanischen Familiensaga.

Die will sie in Ruhe zu Ende schreiben, ohne unentwegt von Einladungen und Verpflichtungen heimgesucht zu werden – auch Harvard wäre dem letztlich im Weg gewesen. Soeben erschien auf Französisch der zweite Teil der Trilogie, auf die deutsche Übersetzung muss man noch warten. Für Teil drei ist sie mit ihrer Familie (zwei Kinder, ein Banker) nach Portugal übersiedelt.

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