Hintergrund

Putins Machtspiele in der Welt des Sports

Gianni Infantino and Vladimir Putin attend Football Event in Red Square
Gianni Infantino and Vladimir Putin attend Football Event in Red SquareFIFA via Getty Images
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Russlands Einfluss basiert auf einem Netzwerk aus Oligarchen, Funktionären und Gazprom-Geldern. Die Spuren führen bis nach Wien.

Die Uefa tat Freitagvormittag das, was unausweichlich geworden war. Der Europäische Fußballverband entzog Wladimir Putins Heimatstadt St. Petersburg das für 28. Mai angesetzte Champions-League-Finale, es wird stattdessen in Paris stattfinden. Es war ein Beschluss, der keine Alternativen ließ, zumal der politische Druck stündlich zunahm. Und allein die Vorstellung, Putin womöglich auf der Ehrentribüne der St. Petersburger Final-Arena lächeln und winken zu sehen, während Millionen von Menschen in der Ukraine leiden, ist schlichtweg unerträglich.

Die Uefa, einer der mächtigsten Sportverbände der Welt, ging mit dieser Entscheidung zugleich auf direkten Konfrontationskurs mit Putin und Russland, zückte noch nicht die Rote, aber die Gelbe Karte. Zumindest kurzzeitig nimmt man damit finanzielle Verluste in Kauf, die sich der in Geld schwimmende Verband aber locker leisten kann. Mit Gazprom vergrämt die Uefa womöglich einen langjährigen Sponsor, der seit 2012 kräftig in den europäischen Fußball investiert hat. Allerdings ließ sich die Uefa eine Hintertür offen, denn intern habe man am Freitag über die Zukunft der Partnerschaft noch nicht beraten. „Es stand nicht auf der Tagesordnung. Gleichwohl ist dies ein Thema, das uns verständlicherweise beschäftigt“, sagte Rainer Koch, deutsches Mitglied des Exekutivkomitees.

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