Der ukrainische Widerstand überrascht die Angreifer, doch werden sie auch durch eigene Probleme gehemmt. Die russische Armee geht noch aggressiver vor, beschleunigt ihre Offensive, kreist die Hauptstadt Kiew ein und steht an der Front im Südosten vor einem Sieg.
Hubschrauber, die in den Dnjepr-Stausee bei Kiew stürzen; Panzer, die vor Demonstranten auf einer Dorfstraße halten und umdrehen; Soldaten, die einen Supermarkt plündern; Raketeneinschläge in Städten und ein Konvoi von unglaublichen mehr als 60 Kilometern Länge voller Panzer, Kanonen, Lkw: Bilder wie diese zeigen, dass die russische Invasion in der Ukraine nicht so rasch vorankommt, wie die Moskauer Militärplaner es erwartet haben. Der erbitterte Widerstand der Ukrainer überrascht die Angreifer offenbar.
Die russische Armee scheint darauf mit erhöhter Aggressivität zu reagieren. Jedenfalls schält sich heraus, dass die Russen im Norden und Südosten der Ukraine ihren militärischen Zielen näherkommen. Den Stoß auf die Hauptstadt Kiew von Belarus heraus westlich des Dnjeprs, der sich vor dem Nord- und Westrand der Stadt festgefressen hatte, verstärken nun große Reserve-Einheiten: Satellitenbilder zeigen die erwähnte riesige Panzerkolonne, deren Spitze im Raum des Flugfeldes Hostomel kurz vor Kiew endet.