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Warum Wirtschaftskammer und Grüne im Clinch sind

Werner Kogler und WKO-Chef Harald Mahrer
Werner Kogler und WKO-Chef Harald MahrerGeorges Schneider / picturedesk.
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Gegenseitige Beschimpfungen, Boykottaufrufe, geheime Sündenregister: Der Ton zwischen Wirtschaftskammer und Grünen ist eher nicht so höflich. Und das schon länger.

Die Message war Werner Kogler ganz offensichtlich ein großes Anliegen. Zweimal attackierte er am Montagabend in der „ZiB 2“ „die Herrschaften von der Bundeswirtschaftskammer“. Eine wohlvorbereitete Attacke also, keine Formulierungen im Affekt seitens des grünen Vizekanzlers. (Unbeabsichtigter?) Seitenhieb inklusive. Denn die von ihm zitierte „Bundeswirtschaftskammer“ gibt es schon viele Jahre nicht mehr – die Interessenvertretung der Wirtschaft hat sich schon lang den moderner klingenden Namen WKO verpasst. Aber das ist ohnehin eine Lappalie, verglichen mit dem, was Kogler sonst so von sich gab. Zwischen den Grünen und der Wirtschaftskammer – immerhin ein gewichtiger Machtfaktor beim Regierungspartner ÖVP – gibt es ganz offensichtlich gröbere Wickel.

Koglers Verbalinjurien waren gleichsam eine Retourkutsche für eine Pressekonferenz, zu der WKO-Präsident Harald Mahrer und sein Generalsekretär, Karlheinz Kopf, am Montagvormittag eingeladen hatten. Und dort haben die beiden wohl so etwas wie einen Frontalangriff gegen das grüne Leuchtturmprojekt gestartet: Sie stellten die mit 1. Juli geplante Bepreisung von CO2 infrage und sprachen sich für eine Verschiebung um ein bis zwei Jahre aus. Denn die Preise befänden sich aufgrund des Kriegs in der Ukraine in astronomischen Sphären, dadurch gebe es ohnehin den gewünschten Lenkungseffekt.

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