Environment Social Governance, kurz ESG, wird zum Top-Thema in der Immobilienbranche. Das zeigt nicht zuletzt ein Blick auf das Programm der Mipim in Cannes.
Zwar steht der „urbane Wandel“ im Mittelpunkt der vom 15. bis 18. März in Cannes stattfindenden Immobilienmesse Mipim. Bei den Vorträgen und Diskussionen über den Wohnungsbau in Städten oder über die Zukunft des Arbeitsplatzes spielen aber Umwelt-, Sozial- und Governance-Angelegenheiten und damit ESG eine große Rolle, betonen die Veranstalter. Und schon bei der Eröffnungsrede will der ehemalige französische Präsident François Hollande die Immobilienbranche auffordern, ihrer Verantwortung punkto „Environment Social and Governance“ nachzukommen.
Hollande muss die Branche allerdings nicht mehr motivieren – ESG ist dort angekommen: „Es ist schon heute bei jeder Akquisition in Europa ein ganz großes Thema“, betont Andreas Ridder, Geschäftsführer von CBRE für Österreich und Zentraleuropa. „ESG ist ein extrem wichtiger Zukunftsfaktor und mittlerweile überall in Europa in der Realwirtschaft präsent“, bestätigt Christian Schmidt. Er ist beim deutschen Investor und Asset-Manager Palmira Capital Partners für das ESG-Team verantwortlich. ESG sei in der Immobilienbranche deshalb rasch zu einem großen Thema geworden, da hier langfristige Perspektiven dominieren, erläutert Schmidt: „Wenn ich ein energetisch problematisches Gebäude kaufe, wird es noch in fünf oder zehn Jahren in meinem Bestand sein und dann meine Bilanz belasten.“