Der 23-jährige Musiker Bibiza ist in Mariahilf aufgewachsen.
Popmusik

Auf Blockparty mit Bibiza

Mit der „Gang“, mit der „Mannschaft“ produziert Rapper Bibiza Musik in privaten Studios rund um sein Mariahilfer Grätzel.

Franz Bibiza ist noch müde. Am Vortag saß er bis fünf Uhr morgens im Studio in Wien Mariahilf und produzierte. Beim Fototermin am späten Vormittag gibt er sich trotzdem geduldig, fünf Minuten Verspätung tut er gutmütig mit „easy“ ab, sein stimmhaft tiefes Lachen hat eine entspannte Qualität. Vor der Kamera posiert er etwas peinlich berührt auf der Rahlstiege am Anfang der Mariahilfer Straße mit Strasssteinchen auf der Neunzigerbrille und bunter Perlenkette über dem Retropullunder, gleich daneben ein Gymnasium. Eine Gruppe Mädchen deutet im Vorbeigehen tuschelnd zu ihm hin, gerade aus dem Sichtfeld verschwunden, werfen die wohl Zwölfjährigen dem 23-jährigen Künstler über die Balustraden dann doch noch die Bemerkung „Sie machen tolle Musik!“ hinterher.

Mariahilf, das ist sein Grätzel, dem er übrigens später auch mit „Pilgramgasse“ einen Song widmen wird: „Steig aus bei der Pilgramgasse, so wie ich’s schon immer mache, bleib kurz steh’n, Wientalterrasse, weiter Esterházygasse.“ Schon, als er 13 Jahre alt war, machte Bibiza hier Musik und nahm sie auf. Angefangen hat er mit Gitarrentutorials via YouTube und Indierock-Covers von Red Hot Chili Peppers oder Smashing Pumpkins. Später erschloss er sich über den gut gelaunten deutschen Pop-Rapper Cro ein neues Genre. Deutschrap, fand er heraus, das ging auch wieder ohne Misogynie, Gangsterattitüde oder verbale Angriffigkeiten. Nur ein bisschen von der an den Tag gelegten Coolness und der gelegentlichen Aufschneiderei blieb vom alten Stil doch erhalten.

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