Angriff

Oliver Pocher zieht fragwürdigen Vergewaltigungsvergleich

Oliver Pocher wurde Opfer einer "Happy Slapping"-Attacke.
Oliver Pocher wurde Opfer einer "Happy Slapping"-Attacke. (c) Getty Images (Florian Ebener)
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Am Wochenende war Comedian Oliver Pocher attackiert worden. Nun befürchtet er „irreparable Schäden“ und hofft auf die „maximale Strafe“ für den Täter. Dabei zieht er eine zweifelhafte Parallele.

Chris Rock ist nicht der einzige, der in den letzten Tagen einen Schlag einstecken musste. Auch dem TV-Moderator und Comedian Oliver Pocher wurde am Wochenende ein Hieb gegen den Kopf verpasst, als er in Dortmund einen Boxkampf besuchte. Nach eigenen Worten hat Pocher jetzt gesundheitliche Probleme mit dem Ohr, das sagt er in einem Instagram-Video am Dienstag.

Es gehe ihm „den Umständen entsprechend gut“ und er habe seinen Humor nicht verloren. Einen Tag nach dem Angriff trat er sogar in der Sendung des Kollegen Luke Mockridge auf, auf dessen Missbrauchsschlagzeilen Pocher im Video vage Bezug nahm: „Können wir mal an anderer Stelle besprechen.“ Sein Ohr sei jedenfalls „ziemlich, Achtung Wortspiel, angeschlagen“. „Wenn ich Pech habe, habe ich irreparable Schäden, die nicht wieder zurückgehen“, sagte der Comedian weiter. Er befinde sich momentan in ärztlicher Behandlung. „Ich kann momentan gewisse Frequenzbereiche einfach nicht hören.“

Fragwürdiger Vergewaltigungsvergleich

Auf Videos vom Samstag war zu sehen, wie ein Mann auf den Komiker in der ersten Publikumsreihe zusteuert - Pocher scheint ihn nicht zu bemerken - und ihm gegen den Kopf schlägt. Gegen den Angreifer wird nun wegen Körperverletzung ermittelt. Die Polizei geht von einer bewusst geplanten Attacke aus, die von einem Begleiter des Mannes aufgezeichnet wurde. Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Täter um einen Musiker der Hiphop-Szene.

In seinem Statement nennt Pocher den Angriff „feige“, „hinterhältig“ und „arglistig“. Die Zivilcourage der Anwesenden hätte ebenfalls zu wünschen übriggelassen. Leute, die die Tat nun beklatschen, nennt er Mittäter und zieht an dieser Stelle einen fragwürdigen Vergleich zu einer Vergewaltigung. „Die stellen sich ja auch nicht hin, nach so einem Vergewaltigungsvideo und sagen, vielleicht fand die Alte das ja geil.“ Das wäre nämlich genau dasselbe, meint Pocher.

Happy Slapping

Einen Grund für eine solche Tat gäbe es jedenfalls nicht. „Ich kenne ihn nicht, ich habe nichts gemacht“, so der Komiker. Gegen das Phänomen „Happy Slapping“ könnten sich viele nicht wehren. Dabei handelt es sich um einen körperlichen Angriff auf meist unbekannte Passantinnen und Passanten, der mitgefilmt wird. Seinen eigenen Fall bezeichnet Pocher als Präzedenzfall. Der Angreifer hat Pocher via „Bild“-Zeitung ein Gespräch angeboten. „Dieses Gespräch wird es geben und darauf freue ich mich sehr“, sagt Pocher. Dieses würde an einem längeren Tisch mit anderen Personen stattfinden - „nämlich Staatsanwalt und Richter“. Er hoffe auf die „maximale Strafe“.

(evdin )

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