Superwahltag

Prügeleien, Phantomwähler und Doppelwahllisten in Serbien

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat sich in der ersten Runde der Präsidentenwahl eine weitere Amtszeit gesichert.
Der serbische Präsident Aleksandar Vučić hat sich in der ersten Runde der Präsidentenwahl eine weitere Amtszeit gesichert. (c) Reuters
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Serbiens Staatschef Aleksandar Vučić hat sich nach der Parlaments- und Präsidentenwahl zum Sieger der Präsidentenwahl erklärt. Der Superwahltag wurde von zahlreichen Zwischenfällen überschattet.

Belgrad. Wahlchaos in Serbien: Eine Stunde nach der Schließung der Wahllokale kündigte die Nationale Wahlkommission (RIK) überraschend die Verschiebung der Bekanntgabe des vorläufigen Wahlergebnisses der Parlaments-, Präsidentschafts- und Belgrader Kommunalwahlen auf Montag an. Bei der letzten, von der Opposition weitgehend boykottierten Parlamentswahl 2020 hat die RIK das Ergebnis noch bis 23 Uhr bekannt gegeben.

Aus einer am späten Abend veröffentlichten Prognose ging noch am späten Abend ein klarer Sieg von Präsident Aleksandar Vučić und seiner nationalpopulistischen SNS hervor. Ein offizielles Ergebnis gibt es zwar noch nicht, aber noch am Sonntag trat Vučić selbst auf und erklärte sich zum Sieger der Präsidentenwahl. Er habe in der ersten Wahlrunde 2.245.000 Stimmen erhalten, das seien rund 60 Prozent aller Stimmen. Seine Partei SNS habe 49,85 Prozent der Stimmen bekommen, was ihr 124 oder 125 von 250 Parlamentssitzen bringen wird.

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