Analyse

EU-Stopp für russische Kohle und Sanktionen gegen Putins Töchter

St. Petersburg International Economic Forum (SPIEF)
St. Petersburg International Economic Forum (SPIEF)REUTERS
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Die Union hat seit Kriegsbeginn 35 Milliarden Euro für Energie an Russland überwiesen. An diesem Geldfluss ändern auch die neuen Sanktionen wenig.

Die Europäische Union hat nach sechs Wochen russischen Vernichtungskrieges gegen die Ukraine noch immer nicht den politischen Mut, ein Embargo auf die Haupteinnahmequelle des Kremls, nämlich Erdgas, zu verhängen. Und auch Rohöl wird erst in einem nächsten Schritt ins Visier der Union kommen. Doch sie beginnt nun zumindest, einen Teil der russischen Energieexporte zu sanktionieren. Die Einfuhr russischer Kohle soll nach dem Vorschlag der Europäischen Kommission für das wochenlang verzögerte fünfte Sanktionspaket verboten werden, und auch russische Frachtschiffe und Lastwagen sollen nicht mehr in die Union dürfen. Zudem kommen mehrere Angehörige des politischen Systems des Kreml sowie der persönlichen Entourage von Präsident Wladimir Putin auf jene bereits mehrere Hundert Namen lange Liste von Personen, die nicht in die EU einreisen dürfen und deren hiesige etwaige Vermögenswerte beschlagnahmt werden.

Allen voran wird es, wie der der „Presse“ vorliegende Sanktionsentwurf vorsieht, die beiden Töchter Putins erwischen, Maria Putina and Ekaterina Tichonowa. Die beiden wurden 1985 und 1986 geboren, führen ein von der Öffentlichkeit abgeschirmtes Leben und entstammen Putins 2013 geschiedener Ehe mit einer früheren Aeroflot-Stewardess. Sie sind beide in staatsnahen Investitionsfirmen tätig, die von Unternehmen getragen werden, die wiederum bei Putins Kriegsfinanzierung hilfreich sind.

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