Wohnen

Wohnungspreise sind im letzten Jahr weiter angestiegen

Für den Preis einer Wohnung im 1. Bezirk bekam man im Jahr 2021 fünf Wohnungen im 15. Bezirk.

Wien. Die mittlerweile real gewordene Inflation lässt Menschen immer öfter in den Immobilienmarkt flüchten. Im Jahr 2021 gab es österreichweit 56.119 Verbücherungen – das ergibt gegenüber dem Vorjahr 2020 ein Plus von 11,4 Prozent. Das liegt aber wider Erwarten gar nicht an der Pandemie, schon seit 2017 pendelten die verkauften Wohnungsmengen für die letzten Jahre immer zwischen 49.500 und 50.400.

„Offensichtlich ein Nachholeffekt, da in den letzten vier Jahren mengenmäßig beinahe Stillstand herrschte“, erklärt Remax-Forschungsleiter Anton Nenning: „Das Mengenwachstum auf dem Wohnungsmarkt 2021 ist damit doppelt so hoch wie der Durchschnitt in den letzten zehn Jahren davor, da lag die Steigerung bei 4,4 Prozent.“

Der Gesamtverkaufswert der 2021 gehandelten Wohnungen stieg auf 14,92 Milliarden Euro an. Die „typischen Wohnungspreise“ legten um fast zehn Prozent zu und befinden sich nun bei rund 241.500 Euro. „Dieser Preisanstieg ist das Resultat von Inflationsängsten, niedrigen Zinsen für Anleger und verstärkter Bautätigkeit mit stark steigenden Baukosten“, bestätigt Nenning.

Daten von realen Verträgen

Die Datenbasis liefert eine Kaufvertragssammlung, in die Wege geleitet von Immounited. Diese stellen Remax dann die Zahlen zur Verfügung, denn Remax wolle sich nicht nur auf die Angebotspreise auf Plattformen verlassen. Laut Nenning weiß man nämlich nie genau, um wie viel die Wohnung dann tatsächlich veräußert wird. Die Sammlung besteht aus allen tatsächlich in ganz Österreich verkauften und verbücherten Wohnungen.

Die Wohnungspreise im ersten Bezirk knackten nach 2019 im letzten Jahr zum zweiten Mal die Millionengrenze – der typische Preis einer verbücherten Eigentumswohnung lag bei 1,026 Millionen Euro. Das allerdings bei einer statistisch sinkenden Größe: von 107 auf 88 Quadratmeter. Damit liegt der Quadratmeterpreis bei 11.156 Euro.

Das bedeutet, dass man für den Preis einer Eigentumswohnung in der Inneren Stadt fünf Stück in Rudolfsheim-Fünfhaus erhält. Hinter dem ersten Bezirk folgen die beiden Bezirke, die auch prozentuell am stärksten zugelegt haben: Josefstadt (plus 51,7 Prozent, Quadratmeterpreis: 7427 Euro) und Wieden (plus 31,4 Prozent, Quadratmeterpreis: 7011).

Die Teuersten sind im Westen

Spitzenreiter bei den Immobilienpreisen sind und bleiben aber die westlichen Bundesländer. Laut Remax ist das teuerste Bundesland Vorarlberg vor Tirol, Salzburg und Wien und die teuerste Landeshauptstadt unverändert Bregenz vor Innsbruck und Salzburg.

Innert eines Fünf- und Zehnjahresvergleichs stiegen die Preise für Kleinwohnungen am stärksten an, mit Blick auf zehn Jahre haben sie sich sogar verdoppelt. Im mittleren Immobiliensegment betrug die Zehn-Jahres-Steigerung gut 84 Prozent, während sich die hochpreisigsten Immobilien prozentuell am geringsten verteuerten: um rund 63 Prozent seit 2011.

Dafür steigen laut Remax-Analyse aber auch die Wohnungsgrößen wieder an, wenn auch nur minimal. Der letzte Tiefstand war im Jahr 2017 erreicht worden.

Die durchschnittliche Wohnungsgröße ist dabei von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Während es in Oberösterreich rund 76 Quadratmeter sind, haben die Wohnungen in der Steiermark durchschnittlich 67 Quadratmeter Fläche.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.