Arbeitsmarkt

Warum die Inflation in den USA vermehrt Ältere zurück in die Erwerbstätigkeit treibt

Archivbild aus einer Autofabrik in Detroit, Michigan.
Archivbild aus einer Autofabrik in Detroit, Michigan.APA/AFP/MANDEL NGAN
  • Drucken

In Österreich verhindern Pensionssystem und Altersarbeitslosigkeit weitgehend, dass Ältere den Ruhestand aufschieben oder neben der Pension arbeiten.

Wien. So haben sich viele Amerikaner das Ende des Berufslebens nicht vorgestellt. Anstatt Pension und Ersparnisse bei niedrigen Zinsen und geringer Inflation über viele Jahre aufzubrauchen, frisst die hohe Teuerung die Kaufkraft vieler Amerikaner. Und zwar in einem Ausmaß, das nicht wenige Menschen wieder zurück in die Lohnarbeit treibt. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, wuchs die Erwerbsbevölkerung unter den über 55-Jährigen in den USA zuletzt um einen halben Prozentpunkt an. Rund eine halbe Million Menschen aus dieser Bevölkerungsgruppe ist in den vergangenen sechs Monaten in den Arbeitsmarkt zurückgekehrt. Das sind weit mehr als doppelt so viele wie im halben Jahr vor Ausbruch der Pandemie.

Die Erwerbsquote wächst in den USA zwar in allen Altersgruppen, nicht bloß in den älteren Kohorten. Von 61,7 Prozent im Oktober stieg sie auf 62,4 Prozent im März. Da spielen freilich mehrere Faktoren mit, allen voran die Erholung von der Pandemie. Die stark gestiegene Inflation – in den USA lag sie im März bei 8,5 Prozent – ist aber auch ein Grund. Nicht nur, weil Arbeitnehmern bessere Gehälter winken als noch vor Kurzem. Sondern eben auch, weil ältere Arbeitnehmer vermehrt aus dem Ruhestand zurückkehren, ihren Rückzug aus dem Arbeitsmarkt aufschieben oder ihre Arbeitsstunden aufstocken. Auch, weil amerikanische Haushalte laut der US-Notenbank noch länger mit einer hohen Teuerung rechnen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.