Der Krieg tobte auch zum orthodoxen Osterfest. Russische Bomben regneten auf den Donbass und Mariupol herab. Präsident Selenskij richtete seine Landsleute auf und kündigte die Visite der US-Minister Blinken und Austin an.
Wien/Kiew. Von Frieden und von Appellen für einen Waffenstillstand und einer Rückkehr zur Normalität war zum orthodoxen Osterfest nur in den Predigten in den Kirchen – sofern sie nicht zerstört sind – und den Gebeten der Gläubigen die Rede. Nach Angaben Wolodymyr Selenskijs hatte Wladimir Putin das Abgebot für eine österliche Feuerpause ausgeschlagen. Und so regneten auf den Donbass, auf das Asow-Stahlwerk in Mariupol und auf Odessa über das Wochenende unvermindert Bomben und Raketen herab.
In Odessa, der bisher weitgehend verschont gebliebenen Hafenstadt am Schwarzen Meer, hatten Raketen einen Krater in ein Wohnhaus gerissen, in dem acht Menschen ums Leben kamen – darunter ein dreimonatiges Baby. Und aus Mariupol tauchte ein Video von im weitläufigen Areal verschanzten Zivilisten auf, in dem sie vom Ende der Ressourcen berichteten. Ein Mädchen flehte: „Wir wollen wieder die Sonne sehen.“ Die Ukraine schlug Russland neuerlich Sonderverhandlungen über Mariupol vor.