Horten-Museum eröffnet am 3. Juni

(c) Ouriel Morgensztern
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Nach zwei Jahren Bauarbeiten eröffnet am 3. Juni das Privatmuseum von Heidi Horten in der Wiener Innenstadt.

„Open“ wird die Eröffnungsausstellung folgerichtig heißen: Nach zwei Jahren fundamentaler Umbauarbeiten im Hanuschhof zwischen Albertina und Staatsoper sperrt am 3. Juni das Privatmuseum von Heidi Goess-Horten auf. Was Direktorin Agnes Husslein für dieses Ereignis plant, erinnert daran, was sie einst zur Eröffnung des neugebauten Museums der Moderne in Salzburg tat: „Einleuchten“ war damals das Motto. Bei Horten wird jetzt auch die Architektur (von „the next enterprise“) im Vordergrund stehen, nur mit ausgewählten Lichtarbeiten, Skulpturen und Installationen bestückt.

Geschaffen wurden in dem von außen nicht sichtbaren Stöckl-Gebäude im Innenhof drei Ausstellungsebenen, die durch freischwebende Treppen verbunden sind, und rund 1500 Quadratmeter Ausstellungsfläche ermöglichen. Ein „Tearoom“ wurde von Markus Schinwald und Hans Kupelwieser gestaltet. Die erste Themenausstellung folgt im Herbst 2022 und wird sich um die Museumsgründerin selbst drehen: Im Fokus werden „Frauenbildnisse und Aspekte von Weiblichkeit" stehen, so der Pressetext, vor allem aber auch die Mode: Der junge österreichische Designer Arthur Arbesser wird ausgewählte Haute Couture aus dem Besitz Heidi Goëss-Hortens neben Werken von Kees van Dongen, August Macke und Andy Warhol etc. präsentieren.

Kritik gab es im Vorfeld der Museumseröffnung immer wieder am Ursprung des Vermögens der in Kärnten lebenden Milliardärin: Ihr verstorbener Mann, Helmut Horten, legte den Grundstock seines Konzerns in der NS-Zeit, ermöglicht durch Zwangsverkäufe von jüdischen Kaufhausbesitzern. Heidi Goess-Horten ließ daher ein Gutachten erarbeiten, dessen Ergebnis im Jänner präsentiert wurde. Es ist ein Sittenbild eines skurpellos opportunistischen Geschäftsmanns in der NS-Zeit. Die 1941 geborene Heidi Horten heiratete ihn 1966, sammelt Kunst und engagiert sich u. a. im Sport- und Gesundheitsbereich.

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