Die Untersuchungen zur genauen Ursache seien jedoch noch im Gange, sagte die stellvertretende Generaldirektorin der Raaberbahn gegenüber dem ORF.
Nach dem Zugunglück vom Montagabend auf der Pottendorfer Linie in Münchendorf (Bezirk Mödling) hat die Polizei die Arbeit am Ort des Geschehens abgeschlossen. Die Unfallursache stand weiterhin nicht fest. Die stellvertretende Generaldirektorin der Raaberbahn, Hana Dellemann, sagte allerdings, dass man menschliches Versagen vermute. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ermittelt laut Behördensprecher Erich Habitzl wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung.
Ein technisches Gebrechen könne ausgeschlossen werden, sagte Dellemann zum ORF Burgenland. Vermutungen und Gerüchte, dass Bahnweichen falsch gestellt wurden, wollte Dellemann nicht bestätigen. „Die Untersuchungen laufen noch, es ist ein Sachverständiger beauftragt, der genau diese Überprüfungen macht“, sagte sie.
Ein 25-jähriger Eisenstädter kam bei dem Unglück ums Leben. Der 52-jährige ungarische Triebwagenführer und zwei Fahrgäste aus Wien, eine Frau (35) und ein Mann (78), wurden schwer verletzt. Zehn weitere Passagiere erlitten leichte Verletzungen.
Waggon-Bergung mit Spezialkran
Am Mittwochvormittag sollten laut Polizeisprecher Stefan Loidl die zwei Waggons des "Ventus"-Zuges der Raaberbahn geborgen werden. Sie waren in ein Feld gestürzt und seitlich auf der Böschung neben den Gleisen liegen geblieben. Dabei wird ein Spezialkran im Einsatz sein.
Das Unglück hatte sich auf einem geraden Streckenabschnitt ereignet. An Bord des REX 7657 hatten sich der Landespolizeidirektion Niederösterreich zufolge etwa 70 Passagiere befunden. Der Zug war auf dem Weg von Deutschkreutz nach Wien-Hauptbahnhof.
Obduktion angeordnet
Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt hat angeordnet den Fahrtenschreibers des Zuges sowie die Zugmaschine sicherzustellen und auszuwerten, sagte Habitzl am Mittwoch. Die Obduktion des 25-Jährigen ist ebenfalls verfügt worden. Zudem wurde ein Sachverständiger zur Klärung der Unfallursache bestellt. Mit einem Gutachten werde erst in einigen Wochen zu rechnen sein, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
(APA)