Finnland/Russland

Finnlands Präsident führt "aufrichtiges" Telefonat mit Putin

Als man sich noch die Hände schüttelte: Der russische Präsident Wladimir Putin und der finnische Präsident Sauli Niinistö im Jahr 2017.
Als man sich noch die Hände schüttelte: Der russische Präsident Wladimir Putin und der finnische Präsident Sauli Niinistö im Jahr 2017.(c) AFP
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Der finnische Präsident Sauli Niinistö sagt, er habe eine „direkte und aufrichtige“ Unterhaltung mit dem russischen Präsidenten geführt. Ziel sei die Vermeidung von Spannungen angesichts des angestrebten Nato-Beitritt seines Landes gewesen.

Der finnische Präsident Sauli Niinistö hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin angerufen, um mit ihm über den angestrebten Nato-Beitritt seines Landes zu sprechen. Niinistö erklärte, er habe am Samstag ein "direktes und aufrichtiges" Telefongespräch mit Putin geführt. "Es wurde als wichtig erachtet, Spannungen zu vermeiden", ergänzte Niinistö. Er betonte, der Anruf sei von Finnland ausgegangen.

Der finnische Präsident erklärte weiter, sein Land wolle sich "der praktischen Fragen, die sich aus der Nachbarschaft zu Russland ergeben, korrekt und professionell annehmen". Er habe Putin zudem mitgeteilt, "wie grundlegend Russlands Forderungen von Ende 2021 mit dem Ziel, Staaten vom Beitritt zur Nato abzuhalten, sowie Russlands massive Invasion der Ukraine im Februar 2022 Finnlands Sicherheitsumfeld verändert haben".

Russland: „Ende der Neutralität ein Fehler“

Der Kreml teilte nach dem Telefongespräch mit, Putin habe gegenüber Niinistö "unterstrichen, dass das Ende der traditionellen Politik militärischer Neutralität ein Fehler wäre, da keine Bedrohung für die Sicherheit Finnlands besteht".

Niinistö und Regierungschefin Sanna Marin hatten am Donnerstag erklärt, Finnland wolle angesichts des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine "unverzüglich" einen Antrag auf den Beitritt zur Nato stellen. Nach Jahrzehnten der militärischen Bündnisneutralität ist dies für Helsinki ein grundsätzlicher verteidigungspolitischer Richtungswechsel.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte nach der Ankündigung gesagt, Russland würde eine finnische Mitgliedschaft in dem westlichen Militärbündnis "definitiv" als Bedrohung ansehen. Das russische Außenministerium erklärte, Moskau sehe sich gezwungen, darauf "militärtechnisch und auf andere Weise" zu reagieren. In der Nacht zum Samstag stoppte Russland nach vorheriger Ankündigung seine Stromlieferungen nach Finnland.

(APA/AFP)

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