Männlichkeit

"Bin ich schwach, weil ich nicht in den Krieg ziehe?"

Starke Männer, die an die Front gehen, heldenhafte Kämpfer, die ihr Land verteidigen und ihre Frauen beschützen. Wie verändert der Krieg in der Ukraine unser Bild von Männlichkeit? Und führt er tatsächlich zu einer Rückkehr klassischer Rollenbilder?

Manchmal, erzählt Danylo Cherniak, fühle er sich schuldig. Schuldig, weil er vor dem Krieg in seinem Heimatland geflohen ist. Drei Tage war es her, dass Russland die Ukraine angegriffen hat, als er die Grenze zu Polen überquert hat. Zu Fuß, die Autoschlange war zu lang. "In diesem Moment habe ich Familienangehörige zurückgelassen, Freunde, mein Land. Ich bin nicht geblieben, um es zu verteidigen."

Cherniak ist 17 Jahre alt und kommt aus Lwiw (Lemberg) im Westen der Ukraine. Männer zwischen 18 und 60 Jahren sind angehalten, das Land nicht zu verlassen. "Ich werde bald 18. Menschen in diesem Alter sind wichtig für die Armee. Ich weiß, dass ich, wenn ich in naher Zukunft zurückkehre, nicht mehr gehen kann." Er macht nun seinen Schulabschluss von Österreich aus, will hier studieren. "Als Mann ist es eigentlich meine Aufgabe, mein Heimatland zu verteidigen. Diese Überzeugung ist in meinem Land tief verwurzelt, besonders unter älteren Generationen."

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