Leitartikel

Die Spielchen der Türkei schaden der Nato und nützen Putin

Erdoğan will sich Zugeständnisse für die Nato-Aufnahme von Schweden und Finnland ausverhandeln. Und heischt um die Aufmerksamkeit der USA.

Um die russisch-türkischen Beziehungen stand es wirklich nicht zum Besten, doch als Recep Tayyip Erdoğan und Wladimir Putin im März 2017 das Tauwetter einläuteten, war die bilaterale Zuneigung kaum mehr zu stoppen. Es kam laufend zu Besuchen, Treffen und Telefonaten, neue Verträge wurden unterschrieben und neue Strategien ausgearbeitet, hatte man doch in bestimmten Gegenden, wie etwa in Syrien, entgegengesetzte Interessen. Und: Russische S-400-Abwehrraketen wechselten die Besitzer, ein umstrittener Waffendeal, der die Nato-Länder bis heute beschäftigt.

Im März 2017 jedenfalls, als Putin Erdoğan freundlich im Kreml empfing, analysierte mehr als ein aufmerksamer Beobachter die Annäherung folgendermaßen: Die Türkei ist für Putin ein willfähriges Instrument, gewissermaßen das Trojanische Pferd, um Unruhe in das Nato-Gefüge zu bringen.

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